18.
Oktober
2011
In meinem anderen heutigen Blogeintrag ist ein Panoramabild enthalten. Es besteht ursprünglich aus 14 Einzelaufnahmen, welche von einer Software vollautomatisch in nur drei Schritten zu einem ansehnlichen Panoramabild zusammengefügt wurde.
Damit der Beitrag nicht unbedingt aufgerufen werden muss: Hier das Bild (es öffnet sich in einem neuen Fenster):
Sollte das Bild nicht horizontal zum Scrollen sein, sondern nur das Browserfenster in der Breite voll ausfüllen: Einfach mit dem Mauszeiger auf das Bild. Dann sollte sich der Zeiger in eine Lupe verwandeln. Nun noch ein Klick, schon hat man das Bild in seiner vollen Größe – und zum Scrollen.
Da stellt sich doch die Frage: Wie bekommt man eigentlich so eine Aufnahme hin? Wie kann man sich 14 Einzelbilder so schön zu einem Panorama zusammenfügen lassen? Die Antwort lautet: Mit Hugin[1] .
Wie es regelmäßigen Blog-Lesern schon bekannt sein sollte, führe ich die Installation und den per Screenshots festgehaltenen Ablauf für das Beispiel der Panoramaerstellung unter Linux durch. Zum Einsatz kommt – wie üblich – Linux Mint[2] als Distribution zum Einsatz. Wie es für mich am Bequemsten ist führe ich den Installationsaufruf wieder einfach an der Konsole durch:
sudo apt-get install hugin
Anschließend werden automatisch die Abhängigkeiten aufgelöst und die zusätzlichen Pakete automatisch installiert:
Paketlisten werden gelesen... Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut
Statusinformationen werden eingelesen... Fertig
Die folgenden zusätzlichen Pakete werden installiert:
enblend enfuse freeglut3 hugin-data hugin-tools libboost-regex1.42.0
libboost-signals1.42.0 libimage-exiftool-perl libpano13-2 libpano13-bin
libplot2c2
Nach der Installation steht Hugin sofort einsatzbereit zur Verfügung. Die umfangreiche Panorama-Software – ein sogenanntes »Stitcher«-Programm – kann sowohl vertikale wie auch horizontale Einzelaufnahmen zu einem Panoramabild verknüpfen. Dabei erstellt die Software automatisch Kontrollpunkte, welche auch manuell verändert werden können.
Die Bedienung der Software kann ohne manuelle Eingriffe ablaufen. Natürlich hängt dies auch von der Anzahl und Qualität der Bilder ab, welche verwendet werden.
Nach dem Start präsentiert sich Hugin wie auf dem nächsten Screenshot. Unwichtige Bereiche rechts und unten habe ich ausgeblendet.
Der erste Schritt ist das Laden der Bilder, welche zu einer Panoramaaufnahme zusammengeführt werden sollen. Für eine 360°-Aufnahme habe ich insgesamt 14 Einzelbilder erstellt und diese Hugin laden lassen.
Der zweite Schritt ist das Ausrichten der Bilder. Diesen Schritt übernimmt Hugin automatisch und benötigt dafür einige Zeit für das Zusammenfügen der Bilder. Dabei werden die Bilder nicht einfach nur überlappend angeordnet, sondern auch an den Rändern beziehungsweise Ecken entzerrt.
Das Resultat des automatischen Ausrichtens ist im nächsten Screenshot zu sehen:
Da man auf dem Screenshot nicht wirklich gut erkennen kann was Hugin bereits beim Ausrichten vollbracht hat noch ein weiterer Screenshot. Diesmal mit dem vergrößerten Ausschnitt von dem Bildmaterial, welches von Hugin zur 360°-Aufnahme zusammengeführt werden soll.
Das oben erwähnte entzerren ist auf dem folgenden Screenshot auch deutlich zu erkennen:
Was momentan noch störend wirkt: Die Helligkeitswerte der Aufnahmen unterscheiden sich. Deutlich kann man am Gras erkennen, dass einige Bilder deutlich dunkler als andere sind. Würde man die Bilder per Hand angleichen, würde man sicherlich etliche Minuten dafür benötigen und am Ende sieht man noch immer die Schnittkanten zwischen den Teilbildern.
Aber warum sollte man dies selbst machen wollen wenn es Hugin gibt? Hugin verbindet nicht nur die Bilder zu einer Panoramaaufnahme, sondern passt auch automatisch die Farbwerte an.
Damit der dritte und letzte Schritt abläuft muss lediglich auf Erstellen des Panoramas... geklickt werden.
Anschließend fragt Hugin im folgenden Fenster nach wohin das Panoramabild gespeichert werden soll. An dieser Stelle gleich eine Warnung: Wer – wie ich – einen kurzen Augenblick nicht nachdenkt, gibt als Ziel für die Aufnahme womöglich ebenfalls das Medium aus der Digitalkamera an. Dies verlangsamt nicht nur das Anlegen des Bildes, sondern führt auch zu einer Fehlermeldung wenn der Speicherplatz nicht ausreichen sollte.
Sollte also der Ablauf vom Zusammenfügen der Panoramaaufnahme noch fehlerfrei durchlaufen um dann plötzlich zu stocken...
...wird man durch die folgende Fehlermeldung darüber informiert, dass man – wie in meinem Fall – womöglich zu wenig Speicherplatz auf dem Ziellaufwerk hatte.
Daher nicht zur Strafe sondern nur zur Übung noch einmal den dritten und letzten Schritt gestartet. Diesmal läuft an der Konsole die Bearbeitung ohne Fehlermeldung ab, es erscheint auch kein separates Fenster mit einer Fehlermeldung.
Wieso das Ziellaufwerk genügend Speicherplatz haben sollte sieht man an der Dateigröße der von mir erstellten Panoramaaufnahme: Satte 52,7 Megabyte wurden angelegt. Wenn nur noch etwa 20 Megabyte auf der Speicherkarte vorhanden sind, kann dies natürlich nicht funktionieren.
Mein persönliches Fazit zu Hugin: Genial. Insbesondere das man bereits mit dem vollautomatischen Ablauf sehr schöne Panoramaaufnahmen erstellen kann. Die 360°-Aufnahme ist meiner Meinung nach gelungen, die Tonwertkorrektur wurde von Hugin automatisch vorgenommen.
Wer nach einer kostenfreien Softwarelösung unter Linux für ansprechende 360°-Aufnahmen sucht, liegt meiner Meinung nach bei Hugin zu 100% richtig.
X_FISH