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16.

Oktober

2011

Warum ich keine Bahnfahrten mag

Nein, ich mag Bahnfahrten nicht. Das hat mehrere Gründe. Einer ist sicherlich: Man muss immer warten. Wirklich immer. Denn immer gibt es eine Schlange, ein Problem auf der Strecke und/oder beides.

Mag ja wirklich sein das es für längere Fahrten längs oder quer durch Deutschland angenehmer ist. Ich war heute nur notgedrungen mit der Deutschen Bahn unterwegs: Ich habe keinen vierrädrigen, fahrbaren Untersatz gehabt und für morgen steht ja die Abholung des Winteraudis im Terminkalender.

Damit das erste Klischee gleich erfüllt ist: Es gab eine Schlange. Zwar nur eine kurze, aber Nummer ziehen und sich erst einmal hinsetzen gehört offensichtlich jetzt dazu. Wie ich zuvor im Gespräch mit jemand anderen erfahren habe gibt es noch nicht überall die Automaten für Nummern. Dabei ist es zumindest am Hauptbahnhof in Ulm unmissverständlich gestaltet. Trotzdem hat jemand keine Nummer gezogen und stand mitten im Raum und war ein wenig verblüfft darüber, dass ich an ihm vorbei wollte.

Was oben in der Liste noch fehlt: Ich mag auch die Preise nicht. Für 43 Euro fahre ich gleich zweimal von A nach B und auch noch zurück. Zumindest was es die Kraftstoffkosten anbelangt. Natürlich kann ich dann auch noch mehr Gepäck mitnehmen und muss nicht vom Bahnhof noch 20 Minuten bis zu meiner Wohnung laufen...

Nun ja, genug gemeckert. Positiv war schon einmal, dass der Zug tatsächlich pünktlich ankam und er sich mit mir pünktlich um 14:55 Uhr auf den Weg in Richtung Süden machte.

Noch ein Punkt den ich vergessen hatte: Wer mit einem Seesack reist und auf einen voll besetzten Zug stößt hat wenig Spaß. Ich hatte den Seesack zwischen meinen Beinen am Boden bis in München mein werter, mürrischer Banknachbar dann ausstieg. Für die letzten 30 Minuten hatte ich die Sitzbank beziehungsweise den Fußraum für mich und meinen Seesack ganz alleine.

Dabei grinste mich die Verriegelung des Tischchens permanent an. Mit ein wenig Phantasie könnte man das Gesicht von Grobi aus der Sesamstraße erkennen – oder nicht? Zumindest hat der Sperrriegel ein wenig Ähnlichkeit mit dessen Nase.

Auch noch auf der Liste der Dinge welche mich an einer Bahnfahrt stören: Defekte Toiletten. Aber immerhin sind Toiletten an Bord. Wobei... So mancher VW T4 ist auch mit einer Camping-Toilette ausgestattet.

Zwischen Ulm und Augsburg verlor der Zug rund 15 Minuten. Zum Glück fiel die Wartezeit in München ein wenig kürzer aus und so konnte man wenigstens 5 Minuten wieder reinholen. Letztlich also »nur« 10 Minuten Verspätung. Da mein Anschlusszug 31 Minuten später fahren sollte kein großes Problem. Aber es hätte auch anders kommen können.

Die Wartezeit am Bahnhof in Rosenheim habe ich beinahe alleine mit meiner Digicam verbracht. Wenigstens schönes Wetter und ein Blick auf die Berge jenseits der Bahngleise.

Für mich ein wenig überraschend: Statt mit der Deutschen Bahn war ich nun mit der ÖBB unterwegs. Immerhin spiegelt sich das scheinbar gleich mal in der Qualität des Zugs wieder. Die Toilette funktioniert, der Zug hat auf der zugegebenermaßen kurzen Strecke keine Verspätung und ich konnte bequemer sitzen.

Alles halb so schlimm. Aber ich glaube das reicht mir erst einmal wieder für die nächsten vier bis fünf Jahre. So lange müsste es in etwa her sein als ich meine letzte Bahnfahrt hatte.

X_FISH

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