27.
Oktober
2011
Die ominöse »Cloud« ist in aller Munde. Jederzeit und überall auf seine Daten zugreifen können – sofern sich ein Internetzugang in Reichweite befindet. Klingt gut, hat aber so seine Tücken.
Wer dennoch einen Dienst sucht mit dem er bequem über das Internet auf Daten von verschiedenen Orten und Rechnern aus zugreifen kann: Dropbox[1] könnte die Lösung sein.
Mit der »Dropbox«, einer als Verzeichnis eingebundenen »virtuellen Festplatte im Internet«, können Dateien einfach online gespeichert werden. Zugriff erhält man nur, wenn man sich mit einem Passwort einloggt.Dies kann über ein Webinterface oder über einen Client geschehen.
Clients sind für Windows, Mac und natürlich auch unter Linux verfügbar. Anhand einer Installation unter Linux Mint[2] als Distribution beschreibe ich den Ablauf einer Installation und die ersten Schritte wie das Angebot genutzt werden kann.
Unter Linux Mint kann man den ersten Schritt der Installation einfach und bequem an der Konsole erledigen:
sudo apt-get install dropbox
Anschließend werden wie üblich die notwendigen Abhängigkeiten aufgelöst und die zusätzlichen Pakete automatisch installiert:
Paketlisten werden gelesen... Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut
Statusinformationen werden eingelesen... Fertig
Die folgenden zusätzlichen Pakete werden installiert:
nautilus-dropbox
Die folgenden NEUEN Pakete werden installiert:
dropbox nautilus-dropbox
Allerdings ist somit – im Gegensatz zu sonst per apt-get durchgeführten Installationen – die Installation noch nicht abgeschlossen. Beim ersten Start des Clients über den Eintrag im Startmenü präsentiert sich folgendes Fenster:
Der eigentliche Client wird erst jetzt heruntergeladen und installiert. Dementsprechend kann es ein wenig dauern bis alle Daten übertragen sind und die eigentliche Installation beginnen kann.
So soll die Installation unter Windows übrigens ebenfalls ablaufen. Man läd sich nicht die Installationdateien sondern lediglich einen Installationsassistenten herunter.
Wurde alles heruntergeladen, läuft die Installation weiter. Wer noch keinen Account für den Dienst hat, behält die Einstellung »Ich habe kein Dropbox-Konto« bei. Anschließend die Eingabe mit einem Klick auf Weiter übernehmen lassen.
Im anschließend eingeblendeten Dialog werden die Daten für den Account abgefragt. Alle Felder sind Pflichtfelder. Das Kennwort wie üblich an einem sicheren Ort speichern oder so gestalten, dass es zwar sicher ist, man sich aber auch nach einiger Zeit daran erinnern kann.
Selbstverständlich sind die Nutzungsbedingungen zu lesen und ihnen muss zugestimmt werden.
Der nächste Schritt dient dem Festlegen der Größe der »Dropbox«. Vorausgewählt ist die kostenfreie Variante mit 2 Gigabyte an Speicherplatz. Für die meisten Anwender wird dieser Speicherplatz mehr als ausreichend sein. Wer tatsächlich mehr Speicherplatz benötigt, muss sich diesen durch Bezahlen der entsprechenden Gebühr buchen.
Die Auswahl wird erneut mit einem Klick auf Weiter übernommen.
Wer weitere Einstellungen bei der Installation vornehmen möchte kann nun diese Option auswählen und fortfahren. Der dokumentierte Installationsverlauf richtet sich nach der »typischen Installation«, welche automatisch die Einstellungen vornimmt.
Nun ist die Installation und Konfiguration beinahe vollständig abgeschlossen. Nun wird man vor die Wahl gestellt eine kurze Einführung anzuschauen und mit Weiter dies auszuwählen, oder man wählt die Option Tour überspringen.
Da sich das kurze Tutorial mit seinen fünf Fenstern jedoch gut für einen kurzen Überblick anbietet, habe ich die Tour gewählt. Zunächst wird erklärt, dass das standardmäßig im Benutzerverzeichnis angelegte »Verzeichnis« mit dem Namen »Dropbox« als automatisiertes Uploadverzeichnis für den Webdienst dient.
Wie eingangs schon erwähnt kann man auch über ein Webinterface auf die hinterlegten beziehungsweise hochgeladenen Dateien zugreifen und diese direkt online organisieren.
Dropbox wird als kleines Symbol in der Taskbar angezeigt. Man kommt darüber schnell und bequem direkt an das Verzeichnis beziehungsweise kann die Synchronisation mit dem Internet darüber steuern und natürlich auch Einstellungen verändern.
Mit Dropbox lassen sich nicht nur Dateien passwortgeschützt ablegen. Man kann sie auch für andere im Internet zugänglich ablegen beziehungsweise dort entsprechend freigeben. Durch die Integration in den Dateimanager lässt sich dies so einstellen, als würde man einfach einen Ordner auf dem Rechner im lokalen Netzwerk freigeben.
Den Abschluss der Installation zeigt das Fenster mit dem Satz »Damit ist das Setup abgeschlossen« klar und deutlich an. Verändert man die Option nicht wird automatisch nach dem Beenden der Installation das Verzeichnis geöffnet.
Es werden anschließend automatisch Verzeichnisstruktur und eine Datei übernommen, welche von Dropbox standardmäßig hinterlegt sind. Die Bedienung ist anschließend intuitiv: Dateien in das Verzeichnis kopieren und schon werden sie auch im Internet abgelegt.
So bequem und einfach wie es klingt ist allerdings auch eine Sicherheitslücke vorhanden: Wird das Passwort ausspioniert oder gehackt oder man gibt selbst versehentlich sensible Daten für alle frei, so sind sie schnell in andere Hände gelangt. Daher sollte man bei sensiblen Daten nicht auf eine Verschlüsselung verzichten.
Anbieten würde sich beispielsweise ein Container welcher mit TrueCrypt[3] angelegt wurde und somit zusätzlichen Schutz bietet. Natürlich sollten das Passwort für den Container und Dropbox nicht identisch sein. Ansonsten ist kein wirklicher Sicherheitsgewinn vorhanden.
Der Container sollte sich allerdings nicht permanent im Dropbox-Verzeichnis befinden, da sonst ständig ein Übertragen der veränderten Datei erfolgen würde. Es macht Sinn ihn separat abzulegen und nur bei Bedarf in das Dropbox-Verzeichnis zu kopieren.
X_FISH