05.
April
2011
Vor rund 10 Jahren (2001) habe ich die erste Anleitung für partimage auf
meiner Website online gestellt. Damals noch mit
Knoppix[1] als
Linux-Betriebssystem von CD. Inzwischen gibt es viele
»Live-Distributionen« von Linux, welche natürlich auch
für das Anlegen und Zurückspielen von Images mit
partimage
verwendet werden können.
Die Zugriffe auf meine alte Anleitung sind noch immer
sehr hoch, daher ergänze ich die Anleitung mit der
Datensicherung über ein Netzwerk, genauer gesagt auf eine
Windows-Freigabe beziehungsweise SMB-Share.
»SMB« ist die Abkürzung für »server message block«[2] , auch als »CIFS« (»common internet file system«) bekannt. Eine SMB-Share kennt eigentlich so gut wie jeder, denn es handelt sich dabei schlicht und ergreifend um eine Datei- beziehungweise Verzeichnisfreigabe unter Windows.
Unter Linux kann eine entsprechende Freigabe mit einem Samba-Server[3] eingerichtet werden. Bei den aktuellen Linux-Betriebssystemen mit Ausrichtung als Desktop-Betriebssystem sind solche Freigaben wie unter Windows einfach per Rechtsklick auf ein Verzeichnis in der grafischen Oberfläche möglich.
Es gibt Distributionen bei denen partimage nicht auf der Live-CD vorhanden ist. Dazu gehört auch die CD-Version von Linux Mint[4]. Allerdings ist es absolut kein Problem bei einer bestehenden Internetverbindung einfach die benötigten Pakete nachzuladen:
sudo apt-get install partimage smbfs
Der Aufruf installiert sowohl partimage
wie auch die benötigten Komponenten um eine SMB-Share unter dem von der CD laufenden Linux Mint zu mounten.
Sobald die Pakete installiert sind wird zunächst die Freigabe gemountet. Der Rechner mit der Freigabe trägt bei mir den Namen »turanga«, die Freigabe selbst hat den Namen »ftp_upload«. Der Aufruf um diese Freigabe über die bestehende Netzwerkverbindung zu mounten lautet wie folgt:
Natürlich könnte man auch über smbmount
gehen, der von mir verwendete Aufruf funktionert allerdings ebenfalls und ist nicht aufwändiger. Der vordere Teil gibt Server und Freigabenamen an, /mnt
ist der Ort, an welchem die Freigabe im System eingehängt werden soll.
Natürlich muss die SMB-Share mit Lese- und Schreibrechten für einen Gast-Benutzer (ohne Loginnamen und Passwort) konfiguriert sein. Ansonsten werden diese Angaben ebenfalls notwendig, die entsprechenden Übergabeparameter sind in der manpage nachzulesen.
Wurde alles soweit erfolgreich vorbereitet, kann partimage
gestartet werden:
sudo partimage
partimage
muss mit Superuser-Rechten gestartet werden, da es ansonsten zu Fehlermeldungen kommen kann beziehungsweise der Umgang mit Imagedateien nicht möglich sein könnte (aufgrund von Lese- und Schreibrechten).
Da ich partimage
auf der Konsole ausgeführt habe, konnte ich keine Screenshots machen. Daher habe ich diese einfach nachgebaut:
+-------------------------------| Partition Image 0.6.8 |-------------------------------+
| * Partition to save/restore |
| sda1 ntfs 37.25 GiB |
| ramzswap0 swap (v1) 116.24 MiB |
| |
| |
| * Image to create/use |
| /mnt/l1300 |
| |
| * Action to be done: <Next (F5)> |
| (*) Save partition into a new image file |
| ( ) Restore partition from an image file <About> |
| ( ) Restore an MBR from the imagefile |
| <Exit (F6)> |
| ( ) Connect to Server |
| IP/name of the server: ___________________ Port: 4025 |
| [X] Encrypt data on the network with SSL |
+---------------------------------------------------------------------------------------+
Blau unterlegt sind die Quellpartition und der Pfad samt Dateiname wohin das Image gespeichert werden soll. »/mnt/l1300« ist somit zum einen der Pfad zur wie oben beschrieben eingebundenen SMB-Share und der Dateiname, in diesem Fall »l1300«
Die übrigen Eingaben entsprechen der bereits verlinkten alten Anleitung von partimage
beziehungsweise sie sind eigentlich selbsterklärend.
Daher weiter zur Datenübertragungsrate. Natürlich ist es schneller wenn man die Daten lokal von einer Festplatte im System auf eine andere überträgt. Um auf die Festplatte des anderen Rechners zu gelangen müssen die Daten auf die SMB-Share geschrieben werden und somit erst einmal das Netzwerk durchlaufen.
Die Übertragungsrate von einem Laptop mit 1,5 GHz Celeron M auf die per 100 Mbit Netzwerk angebundene SMB-Share betrug bei mir etwa 250–300 MB pro Sekunde. Bei einer Partitionsgröße von 37 Gigabyte betrug die Dauer der Sicherung etwa 47 Minuten.
Die Größe der übertragenen Datenmenge ist mit der tatsächlichen Belegung der Festplatte identisch. Komprimiert abgelegt wurden rund 8 GB an Daten.
Schneller würde es natürlich mit einer USB-Festplatte funktionieren. Aber das sollte ja nicht das Thema dieser kleinen Anleitung sein.
X_FISH