11.
Dezember
2011
Alle Jahre wieder ist es so weit: Bei Steam werden vor, während und nach den Weihnachtsfeiertagen diverse Spiele mit saftigen Rabatten der Käufermasse schmackhaft gemacht. Nicht nur für den Eigenkonsum, sondern auch damit sie an Freunde und Bekannte weiterverschenkt werden können.
Wie immer ist auch viel »Kram, den keiner braucht oder man selbst schon hat« mit in der Auswahl. Gelegentlich sind aber auch Spiele dabei, welche ich gerne mal an einem »Free Weekend« angespielt, dann aber doch nicht erworben habe.
Dieses Wochenende war es so weit. Statt dem kostenfrei anspielbaren »Killing Floor« habe ich mich dann doch für die mich persönlich eher ansprechende Variante in Form von »Left 4 Dead« und »Left 4 Dead 2« im Bundle für nur 7,49 Euro entschieden.
Wie schon bei »Left 4 Dead« wissen wir nur wenig. Die vier Protagonisten des Abenteuers befinden sich irgendwo in Amerika. Dort hat ein Virus (oder etwas anderes?), welcher aus Menschen Zombies macht, heftig um sich gegriffen. Sogar so heftig, dass nur eben diese vier »Survivors« übrig geblieben sind. Schon wieder.
Im direkten Vergleich zum ersten Teil »Left 4 Dead« haben sich die spielbaren Charaktäre zwar optisch verändert, ein Klassensystem mit besonderen Eigenschaften hängt jedoch nicht von der Wahl ab. Daher kann jeder alles und niemand irgendetwas besser als einer der anderen – was aber keine Rolle spielt wenn jeder alles kann... Ich schweife ab.
Gekämpft wird erneut gegen die »Infected«. Coach, Nick, Ellis und Rochelle, so die Namen der vier Survivors, sind unterwegs die jeweilige Mission zu erfüllen. Von einem »Safe House« ins nächste bis irgendwann die Flucht gelingt.
Ganz wie man es von Zombie-Horror-Streifen auf der Leinwand oder dem heimischen Flimmerkasten gewohnt ist, erhält man nicht wirklich mehr Informationen. Wieso auch? Primär geht es ja nur um eins: Überleben und dabei möglichst viele Zombies eliminieren.
Die Aufmachung als Kinofilm oder zumindest eine Episode aus einem Zombie-Gemezel-Streifen bester B-Movie-Qualität ist bei »Left 4 Dead 2« wie schon im ersten Teil – und man kann auch erneut Episoden aus dem ersten Teil durchspielen. Zumindest geht dies bei mir, aber ich habe ja auch beide Teile zusammen gekauft.
Der Spielablauf »gehe von Punkt A nach Punkt B und sterbe dabei nicht« wird unterschiedlich umgesetzt. Mal sind wie zu Zeiten vom guten, alten Doom oder Doom II[1] einfache Aufgaben zu erfüllen. Nur holt man sich keine blaue, gelbe oder rote Key-Card, sondern muss eben einen Hebel umlegen, einen Knopf drücken oder Benzinkanister in einen Rennwagen oder einen Generator kippen.
Das mag zunächst ein wenig langweilig klingen. Aber je nach gewähltem Schwierigkeitgrad und der Kompetenz der online dazugeschalteten menschlichen Mitspieler verlaufen die eigentlich identischen Episoden stets ein wenig anders.
Damit man nicht den Überblick verliert ist man in einer noch eher einfachen Schwierigkeitsstufe stets für seine Teamkameraden als blau schimmernder Umriss sichtbar sobald man nicht mehr direkt zu sehen ist. Decken, Wände, sonstige Gegenstände sind somit kein Problem mehr. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die anderen Mitspieler nicht über ein Mikrofon verfügen oder aber »in fremden Zungen« sprechen. Der Spielspaß bleibt gewahrt... Zumindest einigermaßen.
Ohne Teamplay geht gar nichts. Wer einen auf John Rambo machen will und einfach nach vorne stürmt, wird schnell von »Infected« oder auch noch »Specials« ziemlich schnell dahingerafft. Teamkameraden müssen Deckung geben, können sie heilen und ihnen auch Munition und Medikamente zur Verfügung stellen oder mal schnell zur Krankenschwester mutieren und einem übelst zugerichteten Kameraden wieder zusammenflicken.
Auch das wiederbeleben beziehungsweise eher »beim Aufstehen helfen« ist fester Bestandteil des Spiels – sofern notwendig. Im Falle des unteren Screenshots hat es mich einmal zu oft erwischt. Wer nur noch in schwarz-weiß am Spielgeschehen teilnehmen kann, ist dem Ende nahe. Noch einmal von einem Zombie angefallen heißt es »Game Over«. Jedoch nicht endgültig, denn man kann noch immer von seinen Kameraden sozusagen als Reinkarnation aus einem Gefängnis befreit werden.
Befreit werden muss man auch, wenn man irgendwo herunterfällt und nur noch am Rand von einem Dach hängt oder beispielsweise von der Zunge eines »Smoker« gefesselt ist:
Liegt man am Boden, wird man tatsächlich wiederbelebt. Dafür gibt es auch Defibrillatoren im Spiel, deren Existenz dann und wann sehr praktisch und nützlich sein kann.
Schafft man es im letzten Akt nicht zu überleben und wird auch nicht wiederbelebt, so erscheint man zumindest im Abspann des »Films«. In diesem Fall kassierten zwei Personen des Teams den Award, während »Doc« und »X_FISH« ins Gras beißen durften.
Es kann sehr viel Spaß machen. Jedoch ist es sehr ärgerlich, wenn in anderen Spielmodi durch Mitspieler permanent die Pausen-Funktion missbraucht wird. Dann sieht das Spiel primär wie folgt aus:
Dies kommt allerdings nur relativ selten vor. Zumindest dann nicht mehr, wenn man spätabends noch einmal eine kleine Runde »Left 4 Dead 2« spielt.
Wer wie gut als Teammitglied mitwirkt, wird am Ende eines jeden Akts in Statistiken zusammengefasst. Beispielsweise wer die meisten Zombies abgewehrt hat:
Oder wer dem »Tank«, einer der speziellen Monster in »Left 4 Dead« den meisten Schaden hinzufügen konnte:
Wenig bis gar nicht zuträglich: Wer einen solchen Bildschirm sieht, hat nicht mehr lange zu leben und wird gerade von einer Vielzahl von Zombies »bearbeitet«.
Kritik gibt es von mir an dieser Stelle für die Übersetzung mancher der Steam-Awards. Die englischen Originale wie »A RIDE DENIED« klingen – meiner Meinung nach – dann doch ein wenig griffiger als das deutsche »SPASSBREMSE«.
Insgesamt bereue ich den Kauf kein bischen. Eher im Gegenteil: Ich konnte heute ein wenig Frust abbauen und habe für einige Stunden nach langer Zeit ohne ein Computerspiel zu spielen wieder richtig Spaß am beziehungsweise mit dem PC gehabt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich »Left 4 Dead 2« nicht so schnell abnutzen wird wie manche andere Spiele um den Preis. Zudem stehen bei »Left 4 Dead 2« ja auch noch andere Spielmodi parat, welche auch noch ausgiebig und somit für mehrere Stunden gespielt werden wollen: »Survival«, »Versus«, »Realism Versus«, »Realism«, »Scavenge« und »Mutations«.
Weitere Informationen finden man übrigens auch in der inoffiziellen, englischsprachigen Wiki[2] zum Spiel.
X_FISH