09.
Mai
2011
Da ich bei Schriftstücken, Gesichtern und Texten in Screenshots gelegentlich die Bereiche »verpixle« kamen ein paar Anfragen per E-Mail und in Foren wie ich dies »hinbekomme das es so gut aussieht«.
Daher heute ein kleines Tutorial wie man mit Hilfe von Gimp[1] Bereiche »verpixle«. Da Gimp für mehrere Betriebssysteme zur Verfügung steht, kann die Anleitung unter Linux, Mac OS X oder auch Windows umgesetzt werden.
Für das Beispiel habe ich einen Monchhichi fotografiert und unterstelle ihm einfach, dass er eigentlich unerkannt bleiben wollte. Zu spät – jetzt ist das Bild schon online.
Gehen wir also davon aus, dass das Bild noch nicht hochgeladen worden ist und das Gesicht unkenntlich gemacht werden sollte.
Zunächst wird mit »rechteckige Auswahl« (Taste R) der Bereich festgelegt, welcher später »verpixelt« werden soll:
Über Filter - Weichzeichnen - Verpixeln kann nun der Dialog mit den Optionen für das eigentliche »Verpixeln« aufgerufen werden:
Gimp erlaubt die Größe für die »Verpixelung« anzugeben. Eine Regel wie groß diese Pixel sein sollten beziehungsweise sein müssen existiert nicht. Allerdings ist es natürlich so, dass bei einer hohen Auflösung des Ausgangsbildes auch ein höherer Wert für die Angabe der Größe der Pixel notwendig wird.
Damit dies ein wenig klarer wird habe ich drei Schreenshots vom Dialog erstellt. Es sind als Kantenlängen für die Pixel 4, 10 und 20 (Pixel) ausgwählt.
Die Vorschau gibt das Bild 1:1 wieder. Daher sieht man wirklich, was man am Ende als Resultat sieht. Gimp wählt dabei automatisch den ausgewählten Bereich für die Vorschau, man muss nicht extra in den Bereich des Bilds scrollen.
Bei einer Kantenlänge von 4 Pixel ist das Gesicht noch gut zu erkennen. Es ist zwar ein wenig »eckig« geworden, allerdings noch immer relativ gut zu erkennen.
Bei einer Kantenlänge von 10 Pixel ist das Gesicht schon soweit verfremdet, dass es nur noch schwer zu erkennen ist. Geht man allerdings ein Stück vom Bildschirm weg oder kneift die Augen zusammen kann man die ursprüngliche Form noch einigermaßen erkennen.
Details sind natürlich verloren gegangen, allerdings kann man noch immer erkennen um was es sich in der Vorschau handelt.
Bei einer Kantenlänge von 20 Pixel ist das Gesicht noch stärker verfremdet. Wäre es ein menschliches Gesicht würde man zwar noch Augen, Nase und Mund erahnen können. Um welche Person es sich wirklich handelt, wäre allerdings nicht mehr klar zu benennen.
Noch ein wichtiger Hinweis: Wie oben bereits geschrieben kann man durch zusammenkneifen der Augen oder durch eine größere Distanz zum Monitor den Eindruck bekommen wieder »mehr sehen zu können«. Dies funktioniert natürlich auch bei einer Verkleinerung des Bildes.
Das folgende Bild ist verkleinert. Von 1024 Pixel Breite im Original auf 512 Pixel. Der zuvor »verpixelte« Bereich ist somit auch verkleinert worden, die Pixel haben auf dem Bild nur noch eine Kantenlänge von 10 Pixel. Dennoch sind so viele Informationen verschwunden, dass das Gesicht des Monchhichi nicht so klar wirkt wie zuvor oben bei einer Verpixelung mit einer Kantenlänge von 10 Pixel.
Entscheidend sind somit nicht nur die Auflösung des Originalbilds und die Kantenlänge der Pixel, sondern auch wie das zu »verpixelnde« Objekt beschaffen ist. Handelt es sich um ein paar Ziffern genügt häufig eine geringe Kantenlänge. Ist es ein größerer Bereich wie ein Gesicht oder gar mehrere Gesichter, muss die Kantenlänge entsprechend größer gewählt werden.
Dank der Vorschaufunktion im Optionenfenster kann man bequem diverse Kantenlängen ausprobieren bevor man die Änderung auf das Bild anwendet.
Abschließend: Auch wenn sie es in »CSI: Miami« immer wieder schaffen ist es in der realen Welt nicht möglich aus »verpixelten« Bereichen wieder alle Informationen herzustellen. Durch Interpolation[2] können zwar die Kanten geglättet werden, die Sommersprossen des Monchhichi würde aber auch dieses Verfahren nicht mehr herstellen können.
X_FISH