18.
Dezember
2010
Vor der Türe liegen noch immer die Schneemassen von »Petra«, da bleibe ich doch lieber in meinen warmen vier Wänden.
Der Einkauf für das Wochenende und die Versorgung bis kurz vor Weihnachten wurde mit einem mittelgroßen Einkauf gestern gesichert. Bei einem Blick auf das Wechselgeld ist mir aufgefallen, dass kein einziges deutsches 1-Euro-Stück mit dabei war. Bei näherer Betrachtung hat sich in meinem Geldbeutel aus einigen Ländern angesammelt:
Abgesehen von den vier Münzen unten links sind alle Geldstücke aktuelle Zahlungsmittel aus den Euro-Ländern. Insbesondere bei den 1-Euro-Stücken hat die Durchmischung der Münzen offensichtlich schon in größerem Stil stattgefunden.
Daher ein Blick auf die Details und Herkunft der jeweiligen Geldstücke. Ganz unten kommen noch drei der vier anderen Münzen zum Zuge. Die Angaben zu den Rückseiten habe ich im Web recherchiert[1].
Darf ich vorstellen: König Albert II. Seit 2008 sind zwei Münzserien im Umlauf, die neue Serie hat die neu gestaltete Vorderseite mit der neuen Europakarte, das königliche Monogram ist nicht mehr im Rand (wie auf der Münze aus meinem Geldbeutel), sondern neben dem Profil des belgischen Königs.
Für vermutlich fast jeden Deutschen der übliche Anblick beim Bezahlen: Der deutsche Bundesadler.
Auf der Rückseite der französischen 1-Euro-Münze befindet sich ein Baum, welcher in einem Seechseck steht und vom bekannten Motto »Liberté, Egalité, Fraternité« (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) umgeben wird. Wie bei den meisten 1-Euro-Münzen aus meinem Geldbeutel hat auch die französische Münze noch die »alte« Vorderseite und ist somit vor 2007 geprägt worden.
Was ich bisher nicht gewusst habe beziehungsweise verwechselt hatte: Slowenien und Slowakei. Klingt ähnlich, liegt auch relativ dicht beieinander (ohne gemeinsame Grenzen zu haben), aber ist eben nicht das Gleiche. Die Münze stammt aus Slowenien und zeigt Primož Trubar, welcher das erste Buch in slowenischer Sprache geschrieben hat[2].
Es ist die einzige Münze mit der neu gestalteten Vorderseite. Da ich dieses Detail jedoch erst beim Schreiben dieser Zeilen herausgefunden habe, fehlt ein entsprechendes Bild...
Von manchem auf den ersten Blick als asiatisch anmutende Münze empfunden zeigt die 1-Euro-Münze aus Portugal ein königliche Siegel aus dem Jahr 1144, welches am oberen Rand von sieben stilisierten Kastellen umgeben wird. Die unteren fünf Wappenschilder geben dem ganzen dann eine Symmetrie. Zwischen den Wappen und Kastellen ist der Schriftzug »Portugal« und eine Jahresangabe zu finden.
Das 1-Euro-Stück in meinem Geldbeutel stammt aus den ersten vier Prägejahren (1999 bis 2002), danach wurde das tatsächliche Prägejahr auf den Münzen angegeben[3].
Die keltische Harfe und der Schriftzug »Eire« lassen keinen Zweifel zu: Diese 1-Euro-Münze stammt aus Irland. Auf dem ersten Bild ist auch noch eine 50-Cent-Münze aus Irland zu sehen. die keltische Harfe ist – abgesehen von den Sammlermünzen und Gedenkmünzen – auf allen Euro-Münzen aus Irland zu finden. Die Jahreszahl 2002 meiner beiden Münzen aus Irland stammen aus den ersten Prägejahren und wurden damals mit dem Ausgabejahr 2002 versehen. Ab 2003 gilt das gleiche wie bei Portugal: Das Jahr auf der Münze entspricht dem Jahr in welchem sie geprägt wurde[4].
Kommen wir nun zu etwas ganz anderem. Neben den Euro-Münzen für den täglichen Bedarf sind auch noch ein paar andere Münzen in meinem Geldbeutel beziehungsweise nun eben vor das Objektiv gekommen.
Als Andenken an meine Zeit in der Schweiz habe ich eine 2-Franken-Münze mit der gleichen Jahreszahl wie mein Geburtsdatum in meinem Geldbeutel. Sie stört manchmal ein wenig die Suche nach 2-Euro-Münzen an der Supermarktkasse, aber nach dem ersten Fehlgriff ist sie ja schon aussortiert.
Na, wer kennt 8 Jahre nach Einführung des Euro noch diese Münze? Beliebt an beinahe jedem Kaugummiautomaten und zu der Zeit als speziell diese Münze geprägt wurde gab es noch einiges mehr als einen Kaugummi dafür.
Inzwischen schon 60 Jahre alt und sie sah natürlich nicht mehr ganz so frisch aus. Für die Aufnahmen von Vorder- und Rückseite habe ich die Patina vorsichtig ein wenig entfernt und das Relief dabei ein wenig poliert. Den kupferfarbenen Glanz wie bei der Ausgabe habe ich bewusst nicht mehr erreichen wollen, dann wären die Details sicherlich nicht so gut sichtbar gewesen.
Den fünffachen Wert hat natürlich die 50-Pfennig-Münze. Beide Münzen habe ich übrigens aus der Innentasche einer meiner alten Lederjacken gezogen. Was auch immer ich damals Anfang des 21 Jahrhunderts gekauft haben mag, es gab offensichtlich 60 Pfennig als Wechselgeld.
Woher ich weiß das die Münze nicht schon länger in der Innentasche waren? Ganz einfach: Weil die 50-Pfennig-Münze erst 1989, dem Jahr der sogenannten »Maueröffnung« geprägt wurde.
Nicht separat fotografiert ist die 5-Rappen-Münze, von welcher auf dem ersten Bild zumindest die Rückseite zu sehen ist.
Na, schon in den eigenen Geldbeutel geschaut was dort so an Münzen vertreten ist – und woher sie stammen? Viel Spaß beim »Kassensturz«.
X_FISH