03.
September
2022
Obwohl mehrmals den Eigentümer gewechselt bleiben manche Dinge seit rund 60 Jahren (oder im Falle von Squier 40 Jahre) unverändert. Ob das nun einfach gebogenes Blech hier und da bei den Mechaniken ist
oder vermeintlich einfache Lösungen, welche nie geändert wurden: man bleibt sich treu.
Insbesondere bei den günstigen Modellen wie gerade den Einstiegsmodellen von Squier oder aber auch Fender. Kein mit Rollen versehenes String-T, sondern gebogenes Blech, eine Distanzhülse und eine Schraube. Fertig.
Dabei gibt es als überschaubare Investition (aktuell rund 13,90 €, zwei Sätze Saiten sind eventuell teurer) von graph tech eine Alternative aus Kunststoff: Black TUSQ XL String-T (PT-7004-00)[1][2].
Der Vorbesitzer hatte seinen Angaben nach String Trees mit Rollen montiert. Daher die beiden zusätzlichen Löcher. Beim Verkauf vom Hals hat er wieder auf die Metallvariante zurückgerüstet.
Tusk, also »Stoßzahn« klingt nach Knochen, daher leitet sich auch die Produktbezeichnung »Tusq« ab. Allerdings handelt es sich um synthetisches Material, also um einen Kunststoff. Von graph tech gibt es auch Sättel für Gitarren aus eben diesem Material, welches die sehr günstigen Kunststoffsättel ersetzen können und auch als echte Alternative zu einem Sattel aus Knochen gesehen werden.
Warum sind drei Schrauben mit dabei und nur zwei String Trees? Das Set ist für jede Gitarre im »Fender style«. Manche haben jedoch im Original einen kürzeren String Tree verbaut. Daher kann man – wenn man will oder muss – einen der beiden String-T etwas abschleifen. Dann wären jedoch die langen Schrauben unnötig lang. Daher legt graph tech noch eine dritte, kürzere Schraube bei.
Eigentlich mag ich Blisterverpackungen nicht. Viel Plastik für wenig Inhalt. So ist es jedenfalls meistens.
Die Verpackung der Black TUSQ XL String-T ist sinnvoll, da die kleinen Teile sich nicht selbständig machen können. Selbst dann nicht, wenn man den Blister öffnet. Denn
die String Trees und die drei Schrauben sind noch einmal separat geschützt verpackt.
Von der Unterkante der String Trees aus Metall gemessen sind die Trees von graph tech gleich hoch. Man muss also nicht zwingend etwas abschleifen und die kleinere Schraube verwenden.
Bei anderen Gitarren könnte dies natürlich anders aussehen.
Ich habe die beiden String Trees aus Metall einfach mit den neuen von graph tech ersetzt ohne Material abzufeilen.
Die schwarzen String Trees sind natürlich schon deutlich präsenter auf der Kopfplatte. Im Vergleich zu den Trees aus Metall sind sie massiver und die Farbe trägt auch noch ihr übriges zum Erscheinungsbild bei. Ich finde dies jedoch nicht abstoßend – andere schon (siehe Kommentare in Foren).
Es gibt sie auch in weiß[4], aber ob das dann wirklich dezenter wirkt? In Verbindung mit dem dunklen Griffbrett und dem Squier-Schriftzug finde ich die schwarzen String Trees jedenfalls durchaus stimmig.
Leider decken die neuen String Trees nicht die zusätzliche Bohrung ab, welche vom Vorbesitzer vorgenommen wurde.
Während man selbst spielt, sieht man es jedoch nicht. Mögliche Zuschauer werden diesen kleinen Makel vermutlich auch nicht erkennen können.
Etwas überraschend: bei den String Trees ist die Anleitung für die Montage eines Sattels aus Black TUSQ beigefügt. Gut platzierte Werbung? Könnte sein.
Die Montage der String Trees ist jedenfalls eigentlich selbsterklärend: einfach tauschen und gut. Die nahezu ausschließlich positiven Bewertungen
für die String Trees aus Kunststoff sprechen für das Produkt. Sie sind wohl auch sehr haltbar, ich habe noch nirgendwo gelesen das ein String Tree bei jemandem abgebrochen wäre. Dafür
wird ausnahmslos davon geschrieben, dass die Gitarre nach dem Tausch stimmstabiler wurde (beim Einsatz vom Tremolo) und auch früher häufig gerissene D- und E-Saiten nun der Vergangenheit angehören würden.
X_FISH