18.
Mai
2020
Gelegentlich »schlachte« ich alte Computer aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. In der Regel sind es die Rechner von »etwas älteren Menschen«, welche sich mal vor 8 bis 10 Jahren einen »Büro-PC« haben zusammenstellen lassen. Das Innenleben ist meistens damals schon eigentlich zu schwach dimensioniert gewesen. Inzwischen gehört es in jedem Fall auf den Schrott.
Die Gehäuse in denen die Hardware steckte, läuft auch unter »supergünstig«. Dennoch bietet das alte Blechkleid für den nächsten Rechner manchmal eine neue Heimat. Auch wenn die Verarbeitung in der Regel mäßig ist und sie damals schon rund 30 Euro gekostet haben, teilweise mit einem Netzteil (welches schnell entsorgt werden sollte).
Was als Gehäuse wegen einem Neukauf trotzdem übrig bleibt, bekommt dann irgendwann irgendjemand anderes wenn er kein Gehäuse hat oder das alte Gehäuse noch schlechter ist als so ein günstiges Gehäuse.
Daher befindet sich jetzt ein Ryzen 3 3200 G in einem alten »Büro-PC«-Gehäuse, in welchem noch IDE-DVD-Laufwerke stecken weil die Laufwerksblenden fehlen.
Wie alt das Gehäuse ist? Es war mal ein AMD Sempron darin. Ich weiß nicht mehr ob es noch einer der ersten war, also von 2004/2005. Es könnte auch ein etwas neueres Modell gewesen sein. In jedem Fall hatte der »Büro-PC« über 10 Jahre auf dem Buckel und es war noch ein Windows XP installiert. Da das billige Netzteil mutmaßlich den Rest vom Rechner zerschossen hatte, kam das ganze Hardwarebundle damals zu mir.
Nach der Schlachtung stand das leere Gehäuse im damals angesagten an Barren-Mobiltelefone angelehnten Design einige Jahre ungenutzt herum. Nun hat es topaktuelle Hardware erhalten – aus Sicht eines Office-PCs, der ohne dedizierte Grafikkarte arbeiten sollte.
Alles drin, alles dran. Der OEM-Kühler ist eine weitere Sparmaßnahme. Der Rechner sollte so günstig als möglich werden. Mit einem anderen Kühler für etwa 30 Euro (beispielsweise von EKL oder Sycthe) wäre er noch ein wenig zukunftssicherer. Ich muss wohl gelegentlich mal an einen Check vom sicherlich mit Staub zugesetzten CPU-Kühler erinnern...
Ein gebrauchter Towerkühler mit 120er Lüfter passt aber vielleicht gar nicht von der Höhe in das Gehäuse hinein? Müsste man mal bei Gelegenheit ausmessen.
Fehlt nur noch die Antwort auf die Frage »Fluch oder Segen?«. Ich empfehle sonst lieber höherwertigere Gehäuse. Manchmal sind aber auch günstige Gehäuse gar nicht mal so übel und verschwinden dann leider trotzdem
wieder vom Markt, beispielsweise das Sharkoon Rex8 Economy. Das kostete zwischen 25 und 40 Euro und ich habe es gerne verbaut. Leider ist es nicht mehr erhältlich.
Jedenfalls muss nicht jedes »supergünstige« Gehäuse schlecht sein. Natürlich fehlen in der Regel Filtereinsätze und es gibt auch kein schickes Fenster. Rappelkisten sind es aber auch in dem günstigen
Preissegment in der Regel nicht mehr. Von da her: wenn man unbedingt sparen muss und die Optik zweitrangig ist, kann man auch mit einem sehr günstigen Gehäuse glücklich werden. Das meist im Lieferumfang
enthaltene Netzteil sollte trotzdem nicht verwendet werden.
X_FISH