18.
September
2012
Der Tintenstrahldrucker eines Arbeitskollegen wollte nicht mehr so wie er sollte. Bilder konnte er noch ausdrucken, Text aber nicht mehr. Meine erste Vermutung: Die größere Tintenpatrone für den Textdruck ist leer. Aber mir wurde versichert, dass der Drucker erst eine neue Patrone erhalten habe. Eigentlich müsste alles in Ordnung sein.
Nachdem ich den Drucker in meine Wohnung getragen habe gleich mal das erste Erlebnis: Schwarze Finger. Na, eigentlich schwarze Hände. Aufgefallen ist es mir nicht sofort, sondern erst als ich ein Stück Papier angefasst hatte... Na prima.
Wo die Farbe herkommen musste, war mir ziemlich schnell klar. Zuerst hatte ich noch einen Kugelschreiber in Verdacht, den hatte ich nämlich in der Hand als ich die Flecken auf dem Papier bemerkt habe. Aber ein blauer Kugelschreiber und schwarze Flecken? Nein... Ein Blick auf das Gehäuse des Druckers überführte den Übeltäter.
Na dann: Einweghandschuhe auspacken und anziehen – zwar schon ein klein wenig zu spät, aber bevor ich noch mehr Tinte an den Fingern habe die beste Lösung.
Anschliened den Deckel aufmachen und sich das Prachtstück von Drucker von Innen anschauen. Auf den ersten Blick scheint alles in Ordnung. Die Patronen selbst wirken eigentlich sauber und man sieht auch nicht das irgendwo Tinte herausläuft.
Auch nach dem Entnehmen der beiden Druckerpatronen mit schwarzer Tinte: Keine Spur von auslaufender Tinte. Alles trocken und sauber, ganz so wie es sein soll. Wo kommt dann nur die Tinte her? Im Internet habe ich nach einer Anleitung für den Ausbau des Druckkopfs gesucht und anhand dieser auch den Kopf ausgebaut.
Doch zuerst mussten natürlich auch die anderen Patronen ausgebaut werden. Auch hier: Alles trocken, sauber und völlig frei von irgendwelchen Spuren schwarzer Tinte.
Also: Abdeckung öffnen, Entriegelung öffnen, alle Patronen herausnehmen und schon kann man den Druckkopf entnehmen.
Und hier ist er auch schon: Der Druckkopf des IP4000. Wie man jetzt schon recht gut erkennen kann ist ziemlich viel Schmodder auf dem Folienleiter. Die Tinte nicht auf das Papier gespritzt worden, sondern lief einfach am Druckkopf der Schwerkraft folgend hinunter.
Am Boden des Druckers hat sich die Tinte dann gesammelt und lief am Ende eben an der Seite raus als ich den Drucker leicht geneigt getragen habe. Nach dem vorsichtigen Reinigen des Druckkopfs leider keine Verbesserung. Die Windows-Druckertestseite beinhaltet nur das bunte Logo. Der Text wurde nicht auf das Papier übertragen.
Auch die Testseite zum Kalibrieren des Druckers kennt nur die Farbe. Der Bereich der Patrone für den Textdruck ist leer.
Was ich bedacht hatte: Bevor ich den Drucker auf einen Stuhl gestellt habe, habe ich eine Mülltüte darunter gelegt. Was ich dabei blöerweise nicht bedacht hatte: Das die Tinte einfach die Mülltüte hinunterläuft und dann auf den Boden tropft...
Nachdem ich den Drucker in die Mülltüte gesteckt hatte, durfte ich danach erst einmal den Boden aufputzen... Ganz großes Kino...
Druckköpfe gibt es gebraucht unter anderem bei Onlineauktionshäusern. Ein neuer, originaler Druckkopf kostet mehr als ein aktueller Tintenstrahldrucker neu. Daher war die Zeit für den IP4000 abgelaufen.
Der darf nun demnächst auf dem Recyclinghof sein neues Dasein ausleben und dabei auch gerne auslaufen. In den eigenen vier Wänden muss das aber nun wirklich nicht sein...
X_FISH