17.
Januar
2016
MSN ist abgeschaltet, ICQ wird kaum noch genutzt und Jabber hat noch immer Exotenstatus. Wer nutzt da noch Pidgin? Ich natürlich!
Facebook, WhatsApp und Co. sind nicht unbedingt einfacher zu bedienen, aber das breite Nutzervolk hat sich daran gewöhnt. »Klassiker« der Instantmessenger werden nur noch stiefmütterlich behandelt oder gar verachtet. Dabei wären die eingangs von diesem Absatz genannten Platzhirsche wohl kaum dort wo sie jetzt sind wenn es nicht die Vorläufer gegeben hätte.
Warum ich mich nach langer Zeit mal wieder Pidgin in meinem Blog widme hat einen ganz praktischen Grund: Inzwischen nutzt mein Freundes- und Bekanntenkreis teilweise kein Facebook aber auch kein ICQ mehr. Aber über Steam ist man noch immer miteinander vernetzt. Da liegt es eigentlich auf der Hand Pidgin auf Steam zu erweitern und so zu chatten.
Für einige Distributionen gibt es bereits fertige Pakete, welche sich installieren lassen. Anschließend steht Steam als weiteres Protokoll unter Pidgin zur Verfügung. Beim von mir genutzten Linux Mint 17.3[1] ist dies leider nicht so. . Aber das ist kein großes Problem, denn es gibt auf GitHub.com[2] alle benötigten Dateien bereits vorkompiliert als Download.
Aktuell wird die Version 1.6.1 vom 27. August 2015 angeboten. Diese funktioniert problemlos bei mir, auf kleine Startschwierigkeiten gehe ich weiter unten auf der Seite ein.
Wer die 32 Bit Version von Pidgin nutzt, muss sich die Datei libsteam-1.6.1.so
herunterladen. Wer bereits die 64 Bit Version von Pidgin nutzt, muss zur Datei libsteam64-1.6.1.so
greifen.
Wer Pidgin alleine auf dem Rechner nutzt, kann sich die Dateien auch in das richtige Verzeichnis in seinem Home-Directory speichern:
~/.purple/plugins
Anschließend Pidgin neu starten und schon sollte Steam als neues Protokoll in der Verwaltung der Konten auftauchen:
Nachdem die Zugangsdaten eingegeben wurden (Benutzername und Passwort) greift der aktuell von Valve genutzte Sicherheitsmechanismus von Steam ein. An die hinterlegte E-Mailadresse wird nun ein Kennwort zur Authentifizierung verschickt. Dieses fünfstellige Kennwort muss eingegeben und bestätigt werden.
Zu »scharf« arbeitende Spamfilter werden die E-Mail mit dem Kennwort eventuell fälschlicherweise aussortieren. Daher auch in den entsprechenden Ordner schauen ob sich dort die E-Mail mit dem Kennwort befindet.
Alles Gut? Leider nein. Ich habe erst beim dritten Versuch eine Verbindung mit Steam erhalten. Die Fehlermeldung bei den ersten beiden Versuchen sah folgendermaßen aus:
Der dritte Versuch – bekanntlich sind alle guten Dinge ja drei – war dann erfolgreich.
Meine Freundesliste in Steam wird samt der Benutzerbilder importiert und ich kann sehen wer gerade online ist. Es wird sogar angezeigt wer sich im Spiel befindet (Würfel links neben dem Benutzerbild) und was sie gerade spielen (Text unter dem Nickname).
Das so wenige Kontakte angezeigt werden liegt daran, dass an einem Sonntag vormittags viele noch im Bett liegen und daher nicht bei Steam (oder ICQ und Jabber) online sind. An einem normalen Abend ist das Fenster voll und entsprechend »übersichtlich«.
X_FISH