29.
November
2014
Mein neuer Arbeits-Spiele-MultiOS-PC nimmt Gestalt an. Natürlich könnte jetzt wieder gemeckert werden, denn ich habe mir wieder »alte Hardware« zusammengekauft. Ein FX6300 galt ja eigentlich schon beim Release als »nicht mehr zeitgemäß« und eine HD 7850 ist auch nicht mehr ein »heißes Eisen« – mal von der Temperatur abgesehen.
Aber: Grafikkarte und Prozessor harmonieren miteinander. Ich gehe zudem davon aus, dass die von mir bevorzugt gespielten »alten Spiele« mit der Hardware zusammenpassen. Triple-A-Titel kaufe ich ja selten direkt nach der Veröffentlichung sondern auch mit ein bis zwei Jahren Verzögerung.
Solide mit bewährtem Chipsatz, den von mir benötigten Anschlüssen und bitte alles passiv gekühlt. So lauteten meine Anforderungen an das Board für den neuen Rechner.
Meine Wünsche wurden mit Bravour vom Asus M5A97 erfüllt. Die vier Slots für Speicherriegel lassen auch noch ein späteres Upgrade vom Arbeitsspeicher zu. Sollte der irgendwann mal günstiger sein beziehungweise die übrigen Hardware vom fehlenden Arbeitsspeicher limitiert werden.
Wer ein Fenster in seinem Gehäuse hat und das Board dann auch noch mit LED oder Kaltlichtröhren anstrahlen lässt, der bekommt dunkles PCB mit blauen »Highlights«.
Bei mir wird das Board in einem alten, blauen Chieftec 601 verschwinden. Ohne Fenster. Aber im Sommer vermutlich mit geöffnetem Seitenteil.
Der Prozessor, Herz des Rechners, wärmespendender Rechenknecht aus dem Hause AMD. Ein FX 6300 der, wie eingangs schon erwähnt, auch jetzt schon nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist. Dafür ist er günstig in der Anschaffung und kann alle Aufgaben erledigen, welche ich erledigt haben will. Inklusive »gemäßigter Spieleanforderungen«, welche er auch erfüllen kann.
In der Vergangenheit habe ich auch gerne mal auf gebrauchte Prozessoren zurückgegriffen. Im Falle vom FX 6300 war dies nicht möglich, aktuell werden sie gebraucht zu Preisen angeboten, welche marginal unter dem Neupreis liegen. Will der Verkäufer dann auch noch rund sechs Euro Versandkosten ist es mit der Ersparnis beim Gebrauchtkauf sowieso vorbei.
Nagelneu, von keiner Wärmeleitpaste verschmiert liegt er in seinem kleinen Karton und wartet auf den Einsatz ins Motherboard beziehungsweise als Rechenknecht.
Irgendwie ist es immer wieder schön auch mal nagelneue Sachen zu haben. Ich kaufe ja auch sonst gerne »gebraucht aber gut erhalten«, nicht nur bei Hardware für den PC.
Wenig spektakulär da oft erprobt und stets bewährt: das Einsetzen vom Prozessor auf das Motherboard.
Beim Prozessor von AMD sitzen die »Beinchen« unten und nicht auf dem Board wie es bei den aktuellen Sockeln von Intel der Fall ist. Einfach darauf achten wo die Markierung (das Dreieck) ist und entsprechend den Prozessor auf das Board setzen. Schon ist der Einbau zu 50% erledigt.
Nach dem Herunterklappen des Hebels an der linken Seite ist der Prozessor im Sockel arretiert und die Montage vom Kühler kann erfolgen.
Die »Tray«-Variante vom FX 6300 war günstiger als die »boxed«-Variante. Ich hätte aber sowieso einen anderen Kühler verbaut, der OEM-Kühler von AMD macht zwar was er soll, es geht aber noch ein klein wenig besser.
Beim Kühler habe ich mich auf keine Experimente eingelassen und wie schon in der Vergangenheit häufig praktiziert zu einem Produkt von Scythe gegriffen.
Der FX6300 ist mit einer TDP von 95 Watt nicht gerade ein Kühlschrank, ein Scythe Katana 4 (Markteinführung Frühjahr 2012) hat als Herstellerangabe eine maximale TDP von 130W angegeben, 95W oder weniger für einen »leiseren Betrieb«.
Der bunt bedruckte Karton enthält den inklusive Lüfter 100 x 102,5 x 143 mm großen Kühler. Der Lüfter hat eine Kantenlänge von 92 mm. Ein wenig exotisch aber nicht ungewöhnlich. Im Falle von einem Defekt bekommt man problemlos einen Ersatzlüfter mit PWM:
Der Kühler unterstützt alle derzeit aktuellen Plattformen (Intel LGA2011/1366/115x/775 und AMD FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2) und bringt entsprechend viele Befestigungsmöglichkeiten für die diversen Sockel mit.
Die vernickelte Kupferoberfläche ist poliert, die Heatpipes laufen im Inneren der Kontaktplatte.
Wärmeleitpaste ist auch mit dabei, ausreichend für mindestens zwei Anwendungen.
Warum für mindestens zwei Anwendungen? Obwohl ich nicht mal die Hälfte aufgetragen hatte, wurde ein wenig Paste bei der Montage herausgedrückt. Auf einem Bild weiter unten ist das gut zu erkennen.
Ich bin eigentlich kein Freund von Klemm- oder Schnappverschlüssen bei Kühlern. Ich möchte lieber eine Backplate haben, mit welcher der Kühler dann fest verschraubt wird. Immerhin wiegt der Kühler mit Lüfter fast ein ganzes Pfund (480 g).
Zunächst ist der Kühler an einer Seite nur eingehakt und die Feder vom Haltemechanismus ist noch nicht gespannt.
Setzt man den Kühler dann richtig auf den Prozessor und hakt ihn an beiden Seiten ein, ist die Feder gespannt.
Bei der Wärmeleitpaste habe ich es dann offensichtlich etwas zu gut gemeint. Leider ist sie etwas herausgequollen. Also noch einmal den Kühler herunternehmen, die überschüssige Paste abwischen und den Kühler wieder auf den Prozessor setzen.
Die »Ripjaws«-Serie von G.Skill habe ich schon bei anderen Rechnern verbaut. Nicht immer passen die großen Kühlbleche unter oder neben Kühler, daher sollte man sich vor dem Kauf in Foren darüber informieren »ob sie harmonieren«.
Beim Scythe Katana 4 ist dank des 92er Lüfters genügend Platz neben dem Kühler. Selbst noch höhere Speichermodule mit ausladenden Kühlern hätten da noch Platz.
Wie weiter oben schon geschrieben ist auch noch Platz für zwei weitere Speicherriegel.
Bis jetzt sollten die 2x 4 GB für den Anfang aber ausreichen. Hoffe ich jedenfalls.
So ganz ist dann doch nicht alles neu beim neuen Rechenknecht beziehungsweise dem neuen (low budget) Gaming-PC. Bei der Grafikkarte habe ich dann doch einige Euro gespart und mir eine gebrauchte Radeon HD7850 mit 2 GB DDR5 Arbeitsspeicher gekauft. Sie passt bestens zum Prozessor, es gibt nahezu keine »Flaschenhalsproblematik«. Wieso sollte ich deutlich mehr für eine aktuelle Grafikkarte ausgeben, welche dann vom Prozessor ausgebremst wird? Eben.
Der Vorbesitzer hat der Grafikkarte ein Kühlerupdate gegönnt. Verbaut wurde ein ..., den originalen Kühler von HIS hat er der Sendung beigelegt.
Der originale Kühler war nur mit einem einzelnen Lüfter bestückt. Zudem war die Kühlerkontruktion ein klassischer »Block« mit wenigen Kühlrippen und kein Heatpipe-Kühler.
Unter der großen, schwarzen Kunststoffabdeckung schlummert der relativ kleine Kühler mit entsprechend relativ wenig Oberfläche. Die Kupferplatte des originalen Kühlers mit dem verbliebenen Rest von getrockneter Wärmeleitpaste wirkt zwar riesig, aber wenn die Oberfläche zum Abführen der Wärme fehlt wird es der GPU irgendwann zu heiß.
Zudem werden die anderen Komponenten auf der Platine der Grafikkarte besser durch die beiden Lüfter mitgekühlt wenn sie durch die Lamellen des Nachrüst-Kühlers die Luft schaufeln.
Der Lüfter des Katana 4 zieht die Luft von unten an. Damit zieht er natürlich auch etwas der bereits von der Grafikkarte »aufgewärmten« Luft mit an. Aber das sollte kein großes Problem darstellen.
Ebenfalls gut auf dem Bild zu erkennen: die kleinen Passivkühlkörper auf dem Grafikkartenspeicher. Mit dem originalen Kühler wären sie sicherlich nicht sonderlich im Luftstrom gesessen. Mit dem getauschten Kühler sieht das deutlich besser aus.
Optisch ist das alles natürlich kein besonderes Highlight. Der Trend geht langsam aber sicher zu beleuchteten Kühlern und sonstiger Beleuchtung im Gehäuse. Also alles, was vor etwa sechs bis acht Jahren schon mal »total in war« kommt wieder in die Gehäuse zurück.
Eine Disco mit RGB-Lüftern brauche ich jedoch nicht wirklich. Hat mir schon damals nicht gefallen.
Ich hoffe, dass mich der Rechner mindestens die nächsten vier Jahre als Spiele-PC begleiten wird. Anschließend ist eine Weiternutzung als Arbeits-PC beziehungsweise Linux-Arbeits-PC geplant. Vielleicht bleibt das System ja 10 Jahre bei mir in Betrieb?
Eigentlich spricht nicht viel dagegen. Auch schon ältere Hardware reicht mir aktuell noch aus wenn ich damit »nur Arbeiten« will. Egal ob Bildbearbeitung mit Gimp, ein wenig Videobearbeitung (nur aus Interesse, bin nicht sonderlich ambitioniert dabei) und die üblichen Office-Anforderungen (Mails, Briefe schreiben und Ausdrucken, etc.) schafft er sowieso locker.
X_FISH