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11.

Januar

2009

Zerstörte Optik eines Stempels mit Gimp

Schriftarten mit »zerstörter Optik« gibt es einige. Jedoch haben sie alle den Nachteil das identische Lettern auch die gleiche Zerstörung aufweisen. Bei kurzen Wörten ohne Buchstabenwiederholung spielt dies keine Rolle, bei längeren Wörtern oder wenn man die Buchstaben als Nachbildung eines Stempelabdrucks verwenden will jedoch schon.

Zumal bei einem Stempel auch gerne ein dicker Rand hinzugefügt wird, welcher die Aussage innerhalb des Stempelrahmens bestärken bzw. das Augenmerk darauf lenken soll.

Daher nun hier Schritt für Schritt eine Anleitung wie man mittels weniger Handgriffe und dem kostenfreien Programm Gimp einen solchen Stempel in »zerstörter Optik« erstellen kann.

Für das Tutorial habe ich aus zwei Textzeilen und einem Rahmen einen einfachen »Stempel« erstellt. Sollte es jemanden interessieren um welche Schriftart es sich handelt: Trebuchet MS Bold.


Da Gimp standardmäßig Texte als eigene Ebene einbindet welche auch später noch verändert werden können (so lange man die Ebenen nicht verbindet und die Datei als .xcf gespeichert wird), liegen die Objekte noch nicht zusammen.

Die drei einzelnen Ebenen (der Rahmen sowie zweimal eine Textzeile) müssen daher zu einer einzelnen Ebene zusammengefasst werden. Ein späteres Verändern des Textes ist nach diesem Schritt leider nicht mehr möglich.

Nach dem Zusammenfassen der Ebenen habe ich mit dem standardmäßig bei Gimp 2.6.3 vorhandenen Pinsel »Confetti« einige graue »Löcher« nach eigenem Gutdünken platziert.

Hierbei wurde Weiß als Farbe verwendet, der Pinsel deckt jedoch nicht vollständig ab. Dies ist so gewollt. Bis jetzt wirkt es noch nicht wie ein Stempel, der eigentliche Effekt von nicht abgedruckter Farbe wird später bzw. als letzten Schritt über den Schwellenwert geregelt.

Bis jetzt sieht jedoch alles noch sehr steril und künstlich aus, von einem echten Stempel keine Spur. Insbesondere stört das nicht wirklich zufällige Muster des Pinsels.


Zudem existieren noch die harten, fehlerfreien Kanten. Um dies zu ändern habe ich den »Filter: Rauschen: Verstreuen« angewendet. Für die Einstellung habe ich als Werte für horizontal wie auch vertikal 3 Pixel verwendet. Hier das Resultat:


Schon deutlich besser, schon stärker »zerstört«. Jedoch existieren noch keine Löcher welche Stellen von nicht übertragener Farbe darstellen sollen.

Mittels »Farben: Schwellwert« wird nun der gewünschte Grad der »Zerstörung« festgelegt bzw. ausgewählt. Es ist sinnvoll den Schieberegler hin und her zu bewegen bis man den für den gewünschten eigenen Geschmack Grad der Zerstörung gefunden hat. Nachdem der Filter angewendet wurde existieren nur noch schwarze oder weiße Elemente (Pixel) im Bild.


Durch die harte Trennung bei welcher jegliche Graustufen entweder schwarz oder weiß zugeordnet werden wirkt der Stempel nun sehr pixelig. Damit die harten Übergänge abgeschwächt werden, habe ich den Stempel mittels Weichzeichner wieder »sanfter« gestaltet.

Der »Filter: Weichzeichnen: Gaußscher Weichzeichner« mit 1 Pixel Radius horizontal wie auch vertikal hat die scharfen Kanten verwischen lassen.

Dies war der vorletzte Schritt auf dem Weg zum realistisch wirkenden »zerstörten Stempel«:


Das »i«-Tüpfelchen wird über einen vorgefertigten Filter von Gimp gesetzt.

Mittels »Filter: Künstlerisch: Fotokopie« werden alle Kanten etwas reduziert und »abgerundet«, daher wirkt der Stempel noch weicher und eben realistischer:


Es wirkt so als wäre Farbe nicht vollständig auf den Stempel übertragen worden und hätte sich daher auch nicht vollständig auf das Papier übertragen lassen.

Fertig ist er, der selbst erstellte »echt wirkende Stempel«. Viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren bzw. Nachmachen.

X_FISH

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