31.
März
2008
Schnell, einfach und bequem ein Wasserzeichen unter Linux per Batch auf mehreren Bildern einfügen und diese dann als Kopie an einem anderen Ort speichern?
Die meistgenannte Antwort auf diese Frage lautete in Linux-Foren »da nimmt man ImageMagick und macht das an der Kommandozeile«.
Natürlich auch eine Lösung welche funktioniert und mittels einem Script mit einigen, wenigen Zeilen realisierbar. Aber: Jedesmal ein komplettes Verzeichnis mit den als Basis dienenden Bildern befüllen und danach wieder löschen? So ganz bequem ist es auch nicht bzw. man spart sich diesen Arbeitsschritt eben nicht ein.
Eigentlich hatte ich meine Suche schon erfolglos beendet als ich durch Zufall auf Phatch gestoßen bin. Auf der Website http://photobatch.stani.be war auch ein Binary als .deb für Ubuntu vorhanden, besser konnte es gar nicht laufen.
Meine Motivation so ein Tool zu finden war darin begründet, dass ich den seit Jahren verwendeten Picture Shark zwar mit Wine unter Linux starten und auch ausführen konnte, die Optionen zum Laden und Speichern der Wasserzeichen-Einstellungen jedoch nicht aufrufen konnte, da die Programmierer dies per Rechtsklick in der Caption »versteckt« hatten. Eine Alternative für das bequeme Wasserzeicheneinfügen per Batch hatte ich unter Linux noch nicht gefunden und mit ImageMagick waren die Resultate nicht so wie ich mir das erhofft hatte bzw. sie mit Picture Shark bisher erzielt hatte:
Das Wasserzeichen unten rechts sollte auf den mit Phatch bearbeiteten Bildern identisch aussehen.
Daher als kleiner »Workshop« wie man Schritt für Schritt mit Phatch zu einem Wasserzeichen in der rechten unteren Ecke kommt.
Zunächst habe ich das bisherige Wasserzeichen anpassen müssen. Im Gegensatz zu Picture Shark konnte ich bei Phatch mit transparenten .png arbeiten und musste keine "Farbe" für die Transparenz bestimmen. Daher habe ich mit Gimp das Wasserzeichen entsprechend neu erstellt:
Bei Phatch kann man mit wenigen Klicks sich den »Ablauf« für die anzuwendenden Effekte schnell und unkompliziert »zusammenklicken«. Nicht nur das Einfügen von Wasserzeichen ist möglich, es können auch andere Modifikationen wie etwa Änderungen der Größe, der Farbe, dem Kontrast wie auch Bilderweiterungen wie Rahmen, Schattenwürfe oder Einfügen von Text zu einem »Programm« zusammengestellt werden.
Ich beschränke mich auf das, was ich ursprünglich haben wollte: Einfach das Wasserzeichen unten rechts in die Ecke:
Das selbst erstellte Wasserzeichen habe ich in meinem Homedir im entsprechend vorgesehenen Unterverzeichnis von ~/.phatch
gespeichert und entsprechend eingebunden.
Die negativen Angaben beim horizontalen und vertikalen Wert setzen den Bezugspunkt auf die rechte, untere Ecke. Der Wert der Deckkraft legt fest wie opak bzw. transparent das eingefügte Wasserzeichen erscheinen soll.
Im Modul »Speichern« muss nun leidiglich noch der Speicherort festgelegt werden. Standardmäßig ist bei Phatch dafür ein Pfad hinterlegt damit keine originalen Bilder versehentlich überschrieben werden können.
Nun kann man einfach über die Menüleiste einen Dialog aufrufen und ein komplettes Verzeichnis oder auch einzelne Dateien zur Bearbeitung aufrufen. Aber: Es geht auch per drag'n'drop:
Ruft man das »Droplet« auf, erscheint folgende »Kontaktfläche« welche permanent im Vordergrund bleibt:
Zusammen mit der Bilderansicht des Nautilus von meinem Ubuntu wirkt es etwas unübersichtilch, aber man kann einfach per drag'n'drop ein Bild oder mehrere Bilder zur Batchverarbeitung in das Droplet ziehen. Anschließend wird noch in einem Fenster abgefragt ob bzw. wie man die Batchverarbeitung starten möchte.
Hat man die Batchverarbeitung gestartet schreibt Phatch das Bild zusammen mit dem Wasserzeichen in das angegebene Zielverzeichnis. Natürlich wären auch relative Pfade möglich, allerdings macht das bei drag'n'drop eher wenig Sinn.
Hier das Resultat:
Leider löscht Phatch (wie auch schon Picture Shark) die exif-Informationen der Bilder. Somit gehen die Informationen über Kamera, Blende, Belichtungszeit wie auch Aufnahmedatum leider verloren. Wenn die exif-Daten erhalten bleiben würden, wäre es mir natürlich auch lieber. Auswählen kann ich zwar die Option das die exif-Daten erhalten bleiben, geschrieben werden sie dann leider nicht.
Aber: So lange sich keine Alternative zu Phatch einfindet werde ich mit diesem kleinen Übel leben können.
X_FISH