03.
Oktober
2013
Unangenehmer Zwischenfall am PC: Während man gerade mit etwas völlig anderem beschäftigt ist schmiert die Kiste ab und der eingesteckte USB-Stick (oder in meinem Fall die CF-Karte) hat einen Datenverlust.
Kommt nur sehr selten vor, aber gelegentlich eben schon. Bei mir lag es wohl am Versuch die Beta von Battlefield 4 zu spielen. Denn dabei startete sich Windows neu – und ich bekam nach dem Start Fehlermeldungen über beschädigte Dateien auf dem CF-Speichermedium, welches beim Absturz des Rechners im Cardreader eingesteckt und so mit dem Rechner verbunden war.
Das Ende vom Lied: Ein Verzeichnis war komplett (!) verschwunden, einige Bilddateien beschädigt. Natürlich bevor ich die Bilder vom Medium auf den PC gezogen habe um sie dort zu sichern/zu bearbeiten.
Alles verloren? Nein. Denn zum Glück gibt es TestDisk[1] und PhotoRec[2]. Beides zusammen ist auch als Download erhältlich und kombiniert die Datenwiederherstellungshelfer in einem Download[3] für DOS, Windows, MacOS und Linux.
Wer öfters auf meiner Website unterwegs ist und/oder meine Postings in diversen Foren mitverfolgt hat, der weiß das ich bei Problemen mit Festplatten und anderen Speichermedien immer wieder auf TestDisk hinweise. Daher befindet sich auch in einem der ältesten Teile meiner Website ein Link, nämlich im (schon länger nicht mehr gepflegten) Linkverzeichnis für Freeware[4].
Ich habe mir TestDisk&PhotoRec für Windows heruntergeladen und ausgeführt. Die Benutzerführung ist eigentlich selbsterklärend. Leider ist die Software nur englischsprachig verfügbar, aber selbst eingerostete Englischkenntnisse sollten zur Bedienung ausreichen.
Direkt nach dem Start der Anwendung erhält man ein kleines Fenster. Es wird lediglich eine Konsole geöffnet, eventuell ja auch als »DOS-Fenster« bekannt. Aufgeführt werden alle Laufwerke und somit auch die Speicherkarte, welche sich im Cardreader befindet.
Nachdem die Karte beziehungsweise das Laufwerk ausgewählt wurde, wird mit Proceed bestätigt. Der nächste Schritt erfordert die Auswahl der Partitionstabelle. Da die Kameras in der Regel mit FAT32 formatierte Datenträger nutzen ist immer Intel auszuwählen.
Die eigentliche Wiederherstellung der Daten kann nun beginnen. Das Laufwerk ist ausgewählt und unter dem Menü File Opt wird eingestellt, nach welchen Formaten PhotoRec
fahnden soll. über Quit kommt man wieder zurück ins Hauptmenü.
Die zu wiederherstellenden Bilder werden nicht auf dem Speichermedium, sondern auf der Festplatte im dafür ausgewählten Verzeichnis abgespeichert. Der Screenshot zeigt die gestartete Wiederherstellung. Bisher wurden 305 Bilder und 14 Textdateien gefunden:
Schon während des Wiederherstellungsvorgangs kann im Zielverzeichnis überprüft werden, welche Dateien bereits gerettet wurden. Leider werden den Dateien neue Dateinamen zugewiesen, eine chronologische Reihenfolge, welche sich mit den Namen der Dateien deckt, ist somit nicht mehr vorhanden.
Nachdem die Wiederherstellung abgeschlossen wurde, zeigt die Software das Ergebnis in einer kurzen Zusammenfassung an. Von meinem CF-Speichermedium konnten 588 Dateien wiederhergestellt werden.
Der größte Teil der Dateien stammte aus dem unter Windows nicht mehr existenten Verzeichnis. Mit dabei waren auch einige Bilder, welche ich schon Wochen zuvor gelöscht hatte. Die musste ich dann eben erneut aussortieren.
Von mir daher (mal wieder) eine klare Empfehlung für TestDisk, diesmal im Zusammenspiel mit PhotoRec. Was nicht vergessen werden sollte: Die Software ist kostenfrei und funktioniert (zumindest meiner Meinung nach) hervorragend.
X_FISH