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28.

Februar

2011

Auflegewerkzeug und Schneidklemmen

Vor rund 10 Jahren habe ich mit einem Freund im Haus durch ein vorsorglich installiertes Leerrohr ein CAT5-Kabel verlegt und an zwei Dosen angeschlossen.

Damals lief alles problemlos da die von mir verwendeten Netzwerkkarten in den Rechnern ohnehin nur maximal 10 Mbit Übertragungsrate hatten und der verbaute Hub zur Verteilung der Anschlüsse ebenfalls nur mit maximal 10 Mbit umgehen konnte. Die Zeit vergeht, inzwischen haben Rechner onboard Anschlüsse mit 1000 Mbit und bei Router und Switch sind 100 Mbit der gängige Standard, auch wenn man für den DSL-Anschluss häufig nur einen Bruchteil davon tatsächlich nutzen kann.

Vor 10 Jahren hat daher die folgende, »etwas schmerzbefreite« Methode beim Anschließen der CAT6-Dose vollkommen ausgereicht:


10 Mbit sind fehlerfrei übertragen worden. Aber bei 100 Mbit funktioniert diese nicht fachgerechte Art des Anschlusses leider nicht mehr.

Daher habe ich heute das schon vor einigen Jahren angeschaffte LSA-Auflegewerkzeug[1] ausgepackt und die Dose richtig angeschlossen. Das Auflegewerkzeug (auch Anlegewerkzeug genannt) ist für die saubere Montage von Netzwerkkabeln in Anschlussdosen mit Schneidklemmen unerlässlich.

Die jeweilige Ader des Netzwerkkabels wird mit ihrer Isolierung in einem Arbeitsschritt hineingedrückt und abgeschnitten während die Schneidklemme den Kontakt mit der Kupferleitung herstellt.

Das folgende Bild zeigt den Kopf eines solchen LSA-Auflegewerkzeugs:

Das nächste Bild zeigt die kleine »Schere«, welche die überstehende Leitung passend abschneidet. Würde sie nicht abgeschnitten werden, würde das Leitungsende für Datenspiegelungen sorgen beziehungsweise es kann wie eine kleine Antenne wirken. Dadurch wird die Übertragungsqualität vermindet, fehlerhafte Datenpakete und eine dadurch gestörte Übertragung ist die Folge.

Die Bedienung des LSA-Auflegewerkzeugs ist denkbar einfach: Leitung in die Schneidklemme einlegen, LSA-Auflegewerkzeug ansetzen und drücken. Fertig.

Dies acht mal durchführen, schon ist die Dose vollständig beschaltet – auch wenn für die normale Datenübertragung eigentlich nur vier Leitungen benötigt werden.

Sieben der acht Leitungen sind mit dem LSA-Auflegewerkzeug korrekt in den Schneidklemmen angeschlossen, lediglich die grün-weiße Leitung konnte nicht abgeschnitten werden, da sie zu weit unten lag. Dies wurde natürlich vor dem erneuten Einbau der Dose in die Wand noch korrigiert.

Anschließend wurde die Dose wieder in der Wand befestigt und mit einem handelsüblichen CAT5-Patchkabel die Verbindung zum Router hergestellt.

Ein paar der Überreste. Zum Größenvergleich liegt eine (zugegebenermaßen schon deutlich braun gewordene) Tannennadel neben den angeschnittenen Adern des Netzwerkkabels.

Der Unterschied zwischen Patchkabeln und Verlegekabeln liegt übrigens in der Beschaffenheit der Adern. Bei Verlegekabeln sind die Leitungen aus einem einzigen Kupferdraht, daher sind sie eher unflexibel. Bei Patchkabeln besteht eine Ader aus vielen Kupferlitzen, welche dafür sorgen, dass das Kabel relativ flexibel ist.

Abschließend noch eine Antwort auf die Frage »Wieso nur ein 10-Mbit-Hub?«:

Weil er vollkommen ausgereicht hat. Angeschlossen waren lediglich zwei, drei Rechner, ein Laserdrucker dessen Schnittstellenkarte auch nur zu 10 Mbit fähig war und natürlich das DSL-Modem. Dafür genügt auch ein Hewlett Packard ProCurve J4090A Hub mit 8 Anschlüssen.

2000 beziehungsweise 2001 war es nicht üblich einen Router vom Internetserviceprovider gestellt zu bekommen, man bekam lediglich ein Modem gestellt.

Seinerzeit habe ich aus älteren PC einfach Router zusammengebaut[2], welche teilweise auch die Funktion von kleinen Fileservern auf Basis von Samba und/oder FTP übernommen haben.

Heutzutage sieht das natürlich in vielen »normalen Haushalten« deutlich anders aus: Auf Windows basierende »Homeserver«, WLAN-Router auf linuxbasis und viele, viele Netzwerkgeräte anstatt nur einem einzelnen PC in irgendeiner Ecke.

X_FISH


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