Ulm und seine (nachhaltigen) Brücken

In Ulm, um Ulm und um Ulm herum hat man es aktuell nicht einfach. Diverse alte Brücken leiden unter Verschleiß und sind teilweise so stark beschädigt, dass sie ihren ursprünglichen Zweck nicht mehr erfüllen können.

Ein Fußgängersteg über die Donau wurde gesperrt, eine der Hauptverkehrsadern über die Donau (Gänstorbrücke) ist im Begriff abgerissen zu werden. Auch die Hauptverkehrsader über die Donau, die Adenauerbrücke, welche täglich von durchschnittlich 94.100 Kraftfahrzeugen befahren wird, muss ersetzt werden.

Ich glaube, ich muss mal den einen oder anderen Spaziergang machen und die noch verbliebenen Brücken fotograpixeln.

Denn es kann sehr schnell gehen. So etwa beim Brückenabriss der einsturzgefährdeten Bahnbrücke in der Nähe des Blausteiner Stadtteiles Arnegg. Von der Bauart her ähnelte sie der am 11. September 2024 in Dresden teilweise eingestürzten Carolabrücke. Bevor die Brücke auf den Gleisen liegt, wurde gehandelt. Der Bahnverkehr zwischen Ulm und Blaubeuren wurde bis zum Abriss der Brücke vollständig eingestellt. Inzwischen rollen die Züge wieder.

Brücken sind also gerade ein heikles Thema in der Region. Nicht besser wird es, wenn dann auch schon ein Neubau für Spott, Häme und für einen Eintrag im »Schwarzbuch« vom Bund der Steuerzahler. Ulms erste »Smart Circular Bridge«, ein kleiner Steg, welcher in der Innenstadt über die Blau führt, soll nach derzeitigem Stand die Stadt Ulm rund 730'000 Euro kosten. Ursprünglich angesetzt waren Kosten in Höhe von 330'000 Euro.

In den Niederlanden gebaut, über Land von dort nach Ulm transportiert und seit Ende Oktober 2024 an ihrem Platz. Das war mir dann schon ein Foto wert.

Zwei Hersteller hatten bei der Produktion der Brücke versagt. Einmal insolvent, einmal hielt die Brücke den Belastungstests nicht stand. Genutzt werden kann sie aktuell noch nicht, es fehlen noch die letzten Baumaßnahmen am Übergang zwischen Fußwegen und der Brücke.

Ach, wenn es doch nur einfacher gehen würde. Ein nachhaltiges Material, welches Jahrzente lang durchhält und am Ende dem Recycling zugeführt werden könnte. Das wäre schon mal eine bahnbrechende Erfindung!

Ach ja, in Sichtweite der neuen »Smart Circular Bridge« steht dieses Bauwerk:

Die alte Brücke am Lautenberg wurde übrigens im Juli 2023 abgerissen. Geplant war die Ankunft der »Smart Circular Bridge« für Oktober 2023. Hat ja dann auch geklappt – mit einem Jahr Verspätung.

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