24.
Oktober
2017
»Du, mein Rechner läuft nicht mehr stabil. Meinst du ich muss Windows neu installieren?« – »Das kommt darauf an was damit wirklich los ist...«
Nicht immer ist die Neuinstallation vom Betriebssystem die Lösung für das Problem. Nicht nur Software kann arbeitsunwillig sein, auch Hardware kann nach längerer Zeit den Dienst quittieren. Das Beispiel was ich heute vorstellen möchte ist mir so bislang aber auch nicht untergekommen.
Die Aussage »Das kommt darauf an was damit wirklich los ist...« ist nämlich tatsächlich wörtlich zu nehmen.
Mein erster Ansatz war natürlich nachzufragen wann der Kühlkörper des Prozessors zuletzt gereinigt wurde. Wie nicht anders zu erwarten lag das schon etliche Monate zurück und der Freezer 7 von Arctic Cooling hatte schon wieder einiges an Staub eingesammelt.
Der Vorbesitzer hatte gedanklich schon mit seinem Rechner abgeschlossen. Das Board samt Rest war wirklich nicht mehr sonderlich neu (915-P-Chipsatz, der Rechner war noch ein Relikt aus dem Jahre 2005), eine Neuanschaffung war ihm lieber als sich mit irgendwelchem Staub in Kühlern zu beschäftigen. Außerdem sollte das neue Gerät (technisch gesehen auch schon wieder 3 Jahre alt) immerhin rund 12 Jahre jünger sein.
Der Staub im CPU Kühler wäre aber nicht das Problem gewesen. Dennoch lag ein thermisches Problem vor, jedoch an einem anderen Bauteil: Dem auf dem Motherboard befindlichen Chipsatz.
Im Laufe der Jahre hat der Wärmeleitkleber zwischen dem Alukühlkörper und dem Chip nachgegeben. Er ist noch immer – zumindest in kaltem Zustand – klebrig genug, dass man das Board samt dem doch recht großen und schweren ARCTIC Freezer 7 anheben konnte. Wohlgemerkt ohne das sich
Das die Wärmeabfuhr nicht mehr optimal verlief, ist somit nachvollziehbar. Geäußert hat sich die Überhitzung damit, dass der Rechner sich neu gestartet hat. Im Sommer häufiger, im Frühjahr und Winter lief der Rechner »noch besser«.
Wie es besser gegangen wäre, ist auf dem Board ebenfalls zu sehen. Eine einfache, mechanische Halterung mit Drahtbügeln hält den Kühler auf der Northbridge in Position.
Eine weitere Variante hat das Board auch noch zu bieten.. Zwei Plastik-Pins halten den dritten passiven Kühler sicher in Position.
Wieso damals die Wahl auf drei unterschiedliche passive Kühlkörper mit unterschiedlicher Befestigung gefallen ist? Das müsste man den Hersteller fragen. Den einen Kühlkörper zu verkleben war vermutlich deutlich günstiger und während der Produktion einfacher und somit schneller umzusetzen.
Rund 12 Jahre lang hat die Konstuktion ja gehalten. Sowohl Gewährleistung wie auch Garantie sind abgelaufen.
X_FISH