12.
Dezember
2014
Etliche Tage lang lag mir jemand via TeamSpeak in den Ohren. Ich solle endlich »HoxHud« installieren, denn damit werden diverse Dinge bei Payday 2 erleichtert.
Inzwischen habe ich es schon einige Stunden lang beim Spielen aktiviert – und frage mich, wieso ich nicht schon früher auf die Stimme aus TeamSpeak gehört habe.
HoxHud ist eine von Overkill offiziell unterstützte und somit nicht als Cheat gewertete Erweiterung für die Oberfläche (das HUD) im Spiel. Es werden einige zusätzliche Informationen angezeigt und beispielsweise die Zeit bei Interaktionen mit Gegenständen und NPC als Sekunden und nicht mehr als wenig aussagekräftige Kreisanimation dargestellt. Zu den einzelnen Funktionen gehe ich weiter unten im Detail ein.
Allerdings ist HoxHud in der Community nicht unumstritten. Für einige ist es eine unzulässige Erweiterung, welche den Spielspaß trübt beziehungsweise »Dinge zu einfach macht«. Andererseits: Wer 'ne Bank überfällt, hat sicherlich auch eine Uhr dabei. Daher sollte es niemanden stören, wenn man beispielsweise die verbleibende Laufzeit eines Bohrers angezeigt bekommt?
Anscheinend können sich darüber aber diverse Personen unwahrscheinlich aufregen. Das man die Umrisse von anderen Spielern, gesichteten Gegnern, Bohrern und Kameras durch etliche Wände hindurch sehen kann, scheint für diese dann wohl »realistisch genug« zu sein?
Das offizielle Statement von Overkill wurde am 30. April 2014 veröffentlicht und im Juli 2014 noch um einen Zusatz ergänzt:
Obwohl somit schon seit Monaten hochoffiziell erlaubt und unterstützt, hacken Nutzer und Verabscheuer der Modifikation in diversen Foren und natürlich auch in der Steam-Gruppe von HoxHud aufeinander ein. Vermutlich haben sie sonst keine Probleme oder auch keinen Spaß am Spielen? Also bevor ich mich an den Diskussionen beteilige, raube ich doch lieber noch einmal virtuell eine Bank aus.
Was sind denn nun die diversen Vorteile von HoxHud? Und was davon will ich auf keinen Fall mehr missen (bzw. an was habe ich mich sehr schnell gewöhnt)? Hier eine Übersicht der Veränderungen:
Zwei weitere »Features«, welche sich jedoch nicht direkt auf das Gameplay auswirken:
Primär ist interessant, wie sich die Veränderungen beziehungsweise Verbesserungen auf das Gameplay auswirken. Dies lässt sich mittels Screenshots mit und ohne HoxHud am besten darstellen.
Per Druck auf TAB lassen sich zusätzliche Informationen einblenden. Anstatt der Informationen vom Auftraggeber, finden sich die Informationen zur Treffergenauigkeit, sowie wie viele »besondere Gegner« man eliminiert hat.
Zum Erfüllen bestimmter Archievements kann dies sehr nützlich sein. Man sieht beispielsweise, wie viele Scharfschützen bereits eliminiert wurden oder wie hoch die aktuelle Genauigkeit ist (notwendig für das Archievement mit den Schrotflinten).
Für Aufträge, welche beispielsweise auf der Schwierigkeitsstufe »Death Wish« gelöst werden sollen, sind die zusätzlichen Informationen in der rechten, oberen Ecke sehr nützlich beziehungsweise essenziell wichtig.
Die Anzahl der sich noch auf der Karte befindlichen Wachen und die Anzahl der zur Verfügung stehenden Pager sind beispielsweise bei »Shadow Raid« sehr wichtig. Nicht, dass eine Wache eliminiert wird, obwohl gar keine Pager mehr zur Verfügung stehen.
Anstatt permanent F bei Interaktionen drücken zu müssen, genügt für den Neustart eines Bohrers oder das Knacken von Türen, Schlössern und Schließfächern ein kurzer Druck auf die Taste.
Zudem wird durch HoxHud die wenig aussagekräftige Anzeige per Kreisdiagramm durch die noch verbleibende Zeit in Sekunden exakt angezeigt. Zunächst wie es ohne HoxHud aussieht:
Mit HoxHud wird eingeblendet, dass man per Druck auf G die Interaktion beenden kann. Beispielsweise wenn man unter Feuer gerät oder jemand anderes zeitgleich mit der Interaktion begonnen hatte.
Auch sehr schön auf dem Bild zu sehen: Links oben sieht man die noch verbleibende Zeit der beiden Bohrer, bis sie ihre Aufgabe erfüllt haben.
Auch bei Schließfächern wird das Kreisdiagramm durch die exakte Zeitangabe in Sekunden ersetzt. Nicht nur für die eigene Interaktion, sondern wie am unteren Bildschirmrand gut zu erkennen, auch für die Interaktion der anderen Spieler.
Elegant und sinnvoll gelöst: Es werden nur jene Informationen eingeblendet, welche auch wirklich notwendig sind beziehungsweise noch zur Verfügung stehen.
Bei einer Karte ohne Sicherheitsleute mit Funk/Pagern (beispielsweise »Nightclub«), werden diese auch nicht als »Null« eingeblendet. Die Information fehlt gänzlich und somit wirkt HoxHud aufgeräumt.
Lediglich die Anzahl der Gegner mit Waffen, in diesem Fall fünf, wird eingeblendet:
Wenn »Stealth« fehlschlägt, werden automatisch alle bewaffneten Gegner (sprich SWAT und Co.) eingeblendet. So erhält man auch bei einer Flucht nach dem Ende eines Assaults den Überblick darüber, wie viele Gegner einem auf dem Weg zum Fluchtfahrzeug begegnen können.
Zum Vergleich ein Screenshot ohne die zusätzlichen Informationen, also im Original ohne installiertem HoxHud. Zwar auch schön aufgeräumt, aber eben ohne jegliche Statusinformationen – außer das aktuell ein Assault läuft:
Mit installiertem HoxHud wird im gelb unterlegten Fenster (»Assault läuft«) mit eingeblendet, wie lange der Assault noch läuft und wie viele Gegner noch spawnen können beziehungsweise spawnen werden.
Nicht nur die Anzahl von Gegnern und Geiseln wird eingeblendet. Auch die Anzahl von Beutegegenständen, welche bereits zugänglich sind, wird eingeblendet.
Bei einem der zahlreichen Banküberfälle werden jene Beutegegenstände angezeigt, welche bereits aufgenommen werden können. Beispielsweise das Geld oder Gold auf dem Tisch, nicht jedoch was noch in den Schließfächern schlummert.
Auf dem Screenshot zu sehen ist, dass aktuell (noch) fünf Beutegegenstände frei herumliegen:
Interessant ist dies beispielsweise beim »Train Heist«. Dort wird auch die Munition mit angezeigt, welche noch in einem der Wagen herumliegen und darauf warten, mitgenommen zu werden.
Auch im Kaufmenü der »Assets« verändert HoxHud einen Punkt beziehungsweise fügt einen hinzu: »Buy All Assets«. Mit einem Klick können alle zusätzlich zur Verfügung stehenden Helferlein/Informationen erworben werden. Die einzigen beiden Einschränkungen: Man muss genügend Geld dafür haben und natürlich per Skilltree die entsprechenden Positionen freigeschaltet haben.
Wer nicht den Cleaner-Skill gewählt hat, kann auch per HoxHud keinen Koffer mit zusätzlichen Bodybags (aka Leichensäcke) kaufen.
An die zusätzlichen Informationen und das bequemere Interagieren hat man sich schnell gewöhnt und möchte es nicht mehr missen. Auch die zusätzlichen Angaben zur Treffergenauigkeit und welche Arten von Gegner man eliminiert hat, ist bei Archievements sehr nützlich.
Die grafische Erweiterungen das Kopfschüsse den gesamten Kopf aus dem Spiel entfernen, habe ich nicht wirklich gebraucht oder vermisst. Zudem ändert sich dadurch am Gameplay auch nichts.
Ich vermute einfach mal, dass es nur aktiviert wurde, »weil es geht«. Von mir aus hätte man diesen Punkt auch weglassen können.
Schon nach wenigen Stunden hatte ich mich an die veränderte Optik und das einfache Interagieren gewöhnt. Für einen Teil der Screenshots habe ich HoxHud deaktiveren müssen. Schon wurde mir bewusst, wie schnell ich mich an die Annehmlichkeiten gewöhnt hatte.
Daher von mir eine ganz klare Empfehlung: HoxHud sollte man sich installieren. Insbesondere um Auftrage auf »Stealth« erfolgreich abschließen zu können.
X_FISH