26.
März
2011
Aus aktuellem Anlass heute ein paar Zeilen über den von mir sowohl unter Windows wie auch unter Linux verwendeten FTP-Client »FileZilla«[1]. Vor vielen, vielen Jahren hatte ich noch WS_FTP lite[2] als FTP-Client im Einsatz – unter Windows.
Die ersten Jahre wurde x-fish.org mit eben diesem Programm auf den FTP-Server des Providers geschoben. Dies geschieht inzwischen mit FileZilla (Client), nicht zu verwechseln mit FileZilla dem FTP-Server, welcher für Windows zur Verfügung steht.
Für den Datentransfer im Internet gibt es das FTP-Protokoll. FTP steht dabei für »file transfer protocol« und ist somit eigentlich selbsterklärend. Über die Jahre hinweg und auch dank »Web 2.0« wird inzwischen HTTP häufig »missbraucht« um Dateien ins Internet hochzuladen. Eigentlich ist dafür FTP vorgesehen – natürlich auch für Downloads.
Ein FTP-Client ist ein Programm, mit welchem der Dateitransfer über das FTP-Protokoll abgewickelt werden kann. Im Unterschied zu HTTP bietete FTP einen deutlich umfangreicheren Funktionsumfang. Beispielsweise eine über Benutzer und Zugriffsrechte gesteuerte Verwaltung von Zugriffsrechten.
Daher wird ein FTP-Client benötigt wenn man beispielsweise Dateien einer Homepage auf den Webserver eines Providers hochladen möchte.
FileZilla ist kostenfrei, steht unter der GPL-Lizenz, ist für unterschiedliche Betriebssysteme verfügbar (Windows, Linux, MacOS) und es funktioniert hervorragend.
Noch mehr Punkte benötige ich nicht für meine Empfehlung von FileZilla als FTP-Client.
FileZilla bietet wie auch andere FTP-Clients eine übersichtliche Oberfläche, welche als Kernstück zwei Fenster besitzt. Die Unterteilung ist im Mittelteil des folgenden Screenshots zu erkennen (für eine größere Version einfach anklicken):
Das Fenster links zeigt an wo man sich aktuell lokal auf dem Rechner befindet. Man kann die Verzeichnisse wie in jedem anderen bekannten Dateimanager wechseln und erhält die in den Verzeichnissen enthaltenen Dateien angezeigt. Das man sich lokal auf dem Rechner befindet kann man auch an der Adresszeile »Lokal:« erkennen:
Auf der rechten Seite ist im Prinzip das gleiche Fenster zu finden. Es stellt bei bestehender Verbindung mit einem FTP-Server die Verzeichnisstruktur und die darin enthaltenen Dateien dar. Da auf dem FTP-Server noch weitere Angaben wie die Berechtigungen oder die Nummern von Benutzer und Gruppenzugehörigkeit der Datei zur Verfügung stehen, werden diese Informationen auch mit eingeblendet:
Das klingt vielleicht erst einmal ein wenig verwirrend, während der Benutzung des Programms erschließt sich die Bedienung allerdings in der Regel von selbst.
Dateien können per »drag'n'drop« vom einen in das andere Fenster gezogen werden. Auch eine Bedienung über die Tastatur ist möglich. Je nachdem wie es der Benutzer wünscht.
Alternativ erfolgt auch bei einem Doppelklick auf eine Datei die Datenübertragung, oder man nutzt den Dialog welcher beim Ausführen eines Rechtsklicks erscheint.
Da die Bedienung aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten für eine Datenübertragung sehr intuitiv erfolgt, ist FileZilla als FTP-Client auch für Anfänger sehr gut geeignet. So wie man es vom Dateimanager unter Windows oder Linux gewohnt ist, kann man auch mit FileZilla arbeiten.
Fortgeschrittene Benutzer können auch mit der Warteschlangenfunktion von FileZilla arbeiten. Dies zu beschreiben würde jetzt allerdings ein wenig zu weit führen, denn schließlich ist bisher noch nicht einmal erklärt worden wie man überhaupt eine Verbindung zu einem FTP-Server herstellen kann.
Jeden Tag werden Server im Internet mit Anfragen bombardiert. Die einfachste Anfrage, welche jeder kennt, hat zu dieser Seite hier geführt: Man hat in einem Browser eine Adresse eingegeben und schon wurde diese Seite hier angezeigt.
Bei einem FTP-Server ist der Ablauf identisch. Zunächst einmal muss man den Namen beziehungsweise die Adresse des Servers eingeben. Ich habe für dsem Screenshot im Beispiel weiter unten einfach auf meinen eigenen lokalen FTP-Server zugegriffen. Daher ist sein »Name« eine IP-Adresse im LAN.
Wie eingangs schon erwähnt kennt das FTP-Protokoll eine Benutzerverwaltung. Daher muss man wenn man sich mit einem FTP-Server verbindet authentifizieren. Im folgenden Beispiel musste ich dafür den Benutzernamen »wgerker« eingeben und natürlich das dazugehörige Passwort.
Man kann auch anonym auf einen FTP-Server zugreifen, beispielsweise wenn man nur etwas herunterladen will. Allerdings muss der FTP-Server dafür konfiguriert worden sein. Da die meisten Besucher dieser Seite höchstwahrscheinlich auf der Suche nach einem Client für den Upload auf einen Server mit Benutzerverwaltung waren, fahre ich allerdings mit einem normalen Benutzer mit Passwort fort.
Der Standardport für das FTP-Protokoll ist der Port 21. Ich habe ihn für den folgenden Screenshot bei FileZilla eingegeben. Da es sich um den Standardport handelt, kann man bei FileZilla auch darauf verzichten. FileZilla ergänzt für die Anfrage automatisch den Standardport.
Wenn alle Daten eingegeben wurden sollte es so aussehen wie auf dem folgenden Screenshot:
Wenn Servername, Benutzername und Passwort korrekt sind, sollte eine Verbindung aufgebaut werden. Ansonsten erscheint im großen Fenster oben bei FileZilla eine Fehlermeldung, welche zudem rot hervorgehoben wird. Blaue und grüne Angaben sind normale Anfragen an und Antworten vom FTP-Server.
Wenn die Verbindung erfolgreich erstellt werden konnte, wird das Fenster rechts mit den Informationen vom Server gefüllt und man kann in der Verzeichnisstruktur navigieren.
Da man in der Regel nicht nur einmal sondern mehrfach einen FTP-Server aufruft um Dateien hochzuladen, möchte man diese Daten natürlich auch ablegen. FileZilla liefert als FTP-Client natürlich auch diese Möglichkeit.
Über die Serververwaltung (Datei - Servermanager) kann das entsprechende Fenster aufgerufen werden. Wie dem Screenshot zu entnehmen ist, können mehrere Verbindungen gespeichert und so für den späteren Aufruf abgelegt werden:
Ein wichtiger Hinweis: Die eingegebenen Daten werden nicht codiert auf der Festplatte in der Konfigurationsdatei abgelegt. Daher sind die Passwörter im Klartext vorhanden und können von Schadsoftware ausgelesen werden.
Daher die Passwörter lieber nicht eingeben und separat verschlüsselt ablegen, beispielsweise mit KeePassX, welches ebenfalls für Windows und Linux verfügbar ist.
<Server>
<Host>localhost</Host>
<Port>21</Port>
<Protocol>0</Protocol>
<Type>0</Type>
<User>wgerker</User>
<Pass>foobar</Pass>
<Logontype>1</Logontype>
<TimezoneOffset>0</TimezoneOffset>
<PasvMode>MODE_DEFAULT</PasvMode>
<MaximumMultipleConnections>0</MaximumMultipleConnections>
<EncodingType>Auto</EncodingType>
<BypassProxy>0</BypassProxy>
<Name>192.168.2.212</Name>
<Comments></Comments>
<LocalDir></LocalDir>
<RemoteDir></RemoteDir>
<SyncBrowsing>0</SyncBrowsing>192.168.2.212
</Server>
Ich verwende FileZilla als FTP-Client schon sehr lange und bin damit sehr zufrieden. Ich kann ihn daher mit bestem Gewissen weiterempfehlen – auch wenn das Problem mit dem Passwort im Klartext besteht. Dieses Problem ist allerdings auch bei anderen FTP-Clients zu finden.
X_FISH