02.
August
2010
Man nehme 26 Euro, eBay und schon hat man einen lauffähigen IBM NetVista Desktop-PC mit nettem 2,8 GHz Pentium IV und ein paar anderen Nettigkeiten. Inklusive vorinstalliertem Windows XP Professional und nettem Aufkleber auf der Gehäuserückseite.
Das Einzige was nicht ganz hingehauen hat: Das die Installation von Microsoft selbst auch als »echt« und »zulässig« anerkannt wird.
Den ersten Versuch die Updates für die bestehende Installation herunterzuladen quittierte Microsoft mit folgender Meldung:
Nein, ich möchte kein Update auf Windows 7 durchführen. Aber danke der Nachfrage.
Auf diversen Seiten werden unterschiedliche Varianten vorgeschlagen wie man seine »illegale« Installation von Windows legalisieren kann sofern man einen gültigen Product Key besitzt. Der Haken an diesen Tipps: Es funktionieren leider nicht alle. Auf dieser Seite befinden sich daher zwei Abläufe, von denen bei dem IBM-OEM-Product-Key jedoch nur die weiter unten als zweite Variante aufgeführte Lösung zum Ziel geführt hat.
Zunächst die wohl am weitesten verbreiteten Variante. Zumindest ist diese mittels Google und Co. am leichtesten zu finden (und dabei ist sie die aufwändigere Variante).
Zunächst muss man dem installierten Windows weiß machen, man würde es aktivieren müssen.
Dazu muss der Wert von HKEY_LOCAL_MACHINE/Software/Microsoft/Windows NT/Current Version/WPAEvents
in der Registry verändert werden. Mit regedit.exe
muss man den entsprechenden Eintrag suchen und anschließend den vorhandenen Wert an mindestens einer Stelle irgendwie verändern. In was ist dabei irrelevant. Auf dem Screenshot ist der von mir bereits veränderte Wert zu sehen. Dieser muss nicht kopiert beziehungsweise übernommen werden. Eine beliebige Änderung genügt.
Anschließend kann Windows erneut aktiviert werden. Einfach den folgenden Befehl ausführen: %systemroot%\system32\oobe\msoobe.exe /a
. Die einfachste Möglichkeit den Befehl auszuführen ist, ihn über Start - Ausführen
einzugeben und zu bestätigen. Anschließend sollte sich folgendes Fenster öffnen:
Hier nun den Punkt Ja, Windows telefonisch über den Kundendienst aktivieren
auswählen und die Auswahl bestätigen.
Natürlich wollen wir nicht Windows über das Telefon aktivieren, sondern einfach den neuen Product Key eingeben. Der kleine Umweg über die Auswahl ist notwendig, da im nun folgenden Dialog am unteren Rand des Fensters die Option »Product Key ändern« ausgewählt werden kann:
Anstatt bei Microsoft mit dem Computer telefonieren zu müssen kann nun einfach der vorhandene Product Key vom Aufkleber abgeschrieben und in die entsprechenden Fenster in Blöcken eingegeben werden:
Bei OEM-Product-Key, also Product Keys welche von Distributoren wie IBM, Dell, NEC, etc. ausgegeben wurden, könnte der korrekt eingegebene Key jedoch abgelehnt werden. Es sei ein »Unzulässiger Product Key« eingegeben worden:
Um es noch einmal klarzustellen: Die beschriebene Lösung kann zum erfolgreichen Ändern des Product Key führen. Aber sie muss es nicht. So wie im Falle von meinem Rechner mit dem OEM-Product-Key von IBM.
Daher nun die zweite Variante wie der Product Key geändert werden kann – ohne dass Windows dafür neu installiert werden müsste.
Microsoft selbst stellt hierfür ein kleines Tool zur Verfügung. Man muss nicht über eventuell unzuverlässige Software aus dubiosen Quellen zurückgreifen. Das Tool nennt sich in der deutschsprachigen Version KeyUpdateTool_ger.exe
.
Hier der Link zur offiziellen Website von Microsoft. Ich hoffe der Link bleibt lange bestehen: Anweisungen zum Windows Product Key-Aktualisierungstool (www.microsoft.com).
Nach dem Starten des Tools präsentiert sich das Tool zunächst folgendermaßen:
Beim Test ob alle Dateien in Ordnung sind, kommt es normalerweise zu keinen Fehlermeldungen. Bei der von mir erworbenen Kiste von IBM wurde schon mit irgendwelchen »Aufräumtools« etwas verändert. Dies führte zu einer Fehlermeldung (um es besser lesen zu können einfach das Bild anklicken):
Ich habe »auf eigene Gefahr« weitergemacht und die Eingabemaske für den Product Key erhalten, welche man normalerweise sofort nach dem Start des Tools ohne weitere Nachfragen auf dem Bildschirm stehen haben sollte:
Nun den aus fünf Blöcken bestehenden Product Key eingeben und die Durchführung mit einem Klick auf »Weiter« starten.
Wie bei Windows üblich wird sicherheitshalber noch einmal nachgefragt ob wir wirklich das tun wollen was wir gerade so tun.
Auch hier wieder bestätigen und die »Windows Product Key Aktualisierung« endgültig starten.
Der Vorgang wird gestartet und die entsprechenden Änderung am installierten Windows werden vom Tool vorgenommen. Dies nimmt einige Zeit in Anspruch und gibt den aktuellen Status per Fortschrittsbalken aus:
Nach der erfolgreichen Änderung des Product Keys ist ein Neustart erforderlich. Das Tool bietet den Neustart im abschließenden Dialogfenster mit an.
Nach dem Neustart nimmt man als Benutzer keine Änderungen wahr. Alles erscheint so wie bei den bisherigen Starts des Systems. Jedoch können nun ohne Fehlermeldungen die zur Verfügung stehenden Updates von Microsoft abgerufen werden:
Bestandteil der Updates ist auch eine neue Version des »Windows Genuine Advantage « (WGA) mitsamt einer neuerlichen Benachrichtigung das die Gültigkeit der Windows Installation nicht nur überprüft sondern positiv bestätigt wurde.
Nun nach und nach die Updates installieren. Im Falle des vorinstallierten Windows XP musste so einiges heruntergeladen und installiert werden. Nach vielen, vielen Minuten war soweit alles aktualisiert und ich hatte die Kiste mit dem Desktop im Auslieferungszustand des Verkäufers wieder vor mir.
Als Fußballmuffel musste ich nun natürlich noch den unsäglichen Bildschirmhintergrund ändern.
Fazit: Es gibt mehrere Möglichkeiten den Product Key für eine bestehende Windows XP Installation zu verändern. Die eleganteste und bei mir bisher immer zum Erfolg führende Version ist die letztgenannte mit dem von Microsoft offiziell veröffentlichten »Product Key-Aktualisierungstool« [!sic]. Ich habe bereits einige XP-Installationen damit auf den am PC befindlichen Product Key vom »Echtheitszertifikat« ändern können.
X_FISH