13.
Januar
2010
Nach vielen, vielen Jahren musste ich nun dann doch mal einen kleinen Wechsel bei der Beschallung vom PC aus vornehmen. Mein altes 2.0-System, welches zum damaligen Zeitpunkt einfach nur »PC-Lautsprecher« genannt wurde, funktioniert zwar auch nach über 10 Jahren und vielen LANs noch immer, aber der Zahn der Zeit hat schon etwas daran genagt.
Das einst fast strahlende Weiß (beziehungsweise »PC-grau« ist nun schon leicht gelblich geworden, außerdem wird das mutmaßlich vom Netzteil stammende Brummen auch immer stärker. Nach kurzer Online-Beratung eines Bekannten stand für mich fest, dass ein 2.1-System meine etwas unter 7 m² Nutzfläche (der Rest von meinem etwa 9,5 m² »großen« Zimmer besteht aus Regalen und Schränken und kann somit kaum noch als zu beschallende Nutzfläche mitgerechnet werden ) beschallen soll. Jedoch wollte ich dafür keine 50 Euro oder mehr ausgeben.
Nachdem ich ein paar günstige Vertreter dieser Lautsprecherkombination in Elektro-Discountern angeschaut hatte, war ich reichlich frustriert. Was dort für 40 Euro und mehr angeboten wurde sah häufig nicht nur sehr bescheiden aus, sondern war passend dazu auch sehr bescheiden verarbeitet.
Also bleibt dann doch nur noch eins: Der Griff zu Logitech. Zwar auch »made in china«, Plastik statt Metall, aber immerhin eine recht hochwertige Optik und meistens passen Preis und Leistung auch gut zusammen.
Kurz bei Amazon.de das Angebot angeschaut, die Rezensionen einiger Käufer zum Produkt gelesen und kurzerhand für 24,95 Euro Das »Logitech LS21 Stereo Lautsprecher System« geordert.
In den Rezensionen war zwar zu lesen gewesen, dass das Paket wohl mit einem Raum von 22 m² etwas überfordert war, aber ich habe vor nicht mal ein Drittel davon zu beschallen. Meine Nachbarn sollten auch nicht unnötig mit dem was ich als Musik bezeichne malträtiert werden.
Bestellt am 11. Januar spät am Abend, ausgeliefert am 12. Januar, angekommen am 13. Januar. Ich liebe Amazon.
Wie man auf den Bildern erkennen kann, ist die Verpackung nicht gerade allzu groß geraten. Demnach ist der Inhalt auch relativ klein. Aber das ist gewünscht, denn viel Platz habe ich sowieso nicht. Außerdem hat Größe ja bekanntlich nicht unbedingt etwas mit dem Endresultat zu tun.
Der Subwoofer und die beiden Satelliten sind samt ausreichend bemessener Kabel sauber und ordentlich verpackt untergebracht. Jeweils noch separat in Kunststofftüten verpackt und alle Leitungen schön mit den allseits bekannten Draht-Kabelbindern zusammengefasst.
Dementsprechend schnell ist auch das Auspacken und der eigentlich ohne jegliche Bedienungsanleitung zu bewältigende Aufbau erledigt. Falsch angeschlossen werden kann höchstens der aktive Subwoofer am PC selbst, die übrigen Leitungen können innerhalb des Systems meiner Meinung nach nicht verkehrt angeschlossen werden.
Was auf dem Bild oben beim Satellit links vor dem Monitor noch so glänzt ist übrigens die Schutzfolie, welche die klavierlackartige Erscheinung des Satelliten vor jeglichen Fingerabdrücken oder Kratzern bis zum Aufstellen schützen soll.
Der erste Testlauf war dann doch kurz erschreckend: Wo ist der Bass? Ach ja... Ist ja ein Subwoofer, welcher im Downfire-Prinzip gebaut wurde. Diesen auf ein weiches Kissen zu stellen sorgt dafür, dass die Membran ins Kissen spielt, anstatt vom Boden reflektiert zu werden. Also ab mit dem Subwoofer auf den Fußboden.
Siehe da: Schon deutlich besser. Vergleichen kann ich natürlich nur den Vorher-Nachher-Effekt direkt an meinem PC. Verglichen zum alten 2.0-System habe ich natürlich nun deutlich knackigere Bässe, jedoch bleiben bedingt durch die Größe alle Kugelschreiber ruhig in der Teetasse stehen und auch im Wasserglas bilden sich keine Ringe.
Wer solche Anforderungen an PC-Lautsprecher hat, wird wohl zu etwas Größerem greifen müssen. Beispielsweise bei Teufel.de, dort sollte man jedoch auch etwas mehr als 25 Euro ausgeben wollen.
Nachdem die Satelliten an ihrem Platz stehen und auch der Subwoofer ein nettes Plätzchen hinter dem Stahlbügel meiner Tischkonstruktion gefunden hat, konnte ich ein wenig an dem einzigen Regler spielen: Der Lautstärke des Subwoofers.
Die höhen könnten manchem wieder zu »scharf« daherkommen. Aber ich mag's so. Becken müssen nun mal richtig scheppern und auch ein Klavier oder Flügel klingt – meiner Meinung nach – nur dann gut, wenn man recht viele Höhen mitbekommt.
Der Subwoofer erfüllt seinen Zweck. Er »geht weit genug runter« (für mich jedenfalls) und auch mit den leider tatsächlich etwas knapp bemessenen Mitten kann ich mich einigermaßen anfreunden.
Daher als einziger Kritikpunkt: Ein wenig mehr Mitten auf dem Tisch (und nicht darunter in Form des Subwoofers) hätten dem LS21 nicht geschadet.
Für meine durchaus etwas breiter gefächerte Musikauswahl ist das System meiner Meinung nach jedenfalls ausreichend. Meine Nachbarn hören nichts davon wenn es mir am PC sitzend schon fast zu laut ist – und genau so wollte ich es eigentlich haben.
Ganz nebenbei passt die Fernbedienung in schwarz auch zu meiner schwarzen Tastatur von Logitech, welche neben der schwarzen Maus von Logitech auf dem Tisch zu finden ist. Ton in Ton sozusagen.
Ach ja, jemand hatte sich im Internet darüber beschwert, dass die Satellitengehäuse nur in »alu-Optik« und nicht aus »echtem Aluminium« sind. Ich bin bei knapp 25 Euro als Setpreis nicht einmal auf die verwegene Idee gekommen es könnte sich um mehr als ein wenig Kunststoff und Presspappe handeln.
Also: Immer schön realistisch bleiben. Auch Kunststoffgehäuse können relativ attraktiv aussehen.
Mein Fazit: Wer für 25 Euro ein einfaches 2.1 System für kleinere Räume ohne großes »Nachbarbelästigungspotenzial« sucht, wird mit dem LS 21 von Logitech vermutlich ganz zufrieden sein können. Eine gigantisch audiophile Wiedergabe ist weder beim Preis noch bei den verwendeten Materialien zu erwarten. Ausschlaggebend für den Kauf war für mich ebenfalls die einfache und klein ausgeführte Fernbedienung (Lautstärkeregelung und Standby-Schalter) mit integrierter Kopfhörerbuchse.
X_FISH