21.
November
2008
Unverbindlicher »Einkaufsguide« für einen Spiele-PC mit gutem Verhältnis von Preis und Leistung.
Immer wieder stelle ich für Freunde und Bekannten entsprechend deren Geldbeutel und Wünsche einen PC zusammen. Da ich oft auch diesen »Einkaufsguide« wenige Tage oder Wochen später auch anderen empfehlen kann, packe ich sie einfach immer wieder in meinen Blog.
Ich gehe Schritt für Schritt die Komponenten durch und erklären wieso die Wahl gerade auf dieses Bauteil fiel.
1. Prozessor
2. Kühlung
3. Mainboards
4. Grafikkarte
5. RAM
6. Festplatte
7. Weitere Laufwerke
8. Gehäuse
9. Netzteil
10. Tastatur und Maus
Beim Prozessor fiel die Wahl auf den Intel Pentium Dual-Core E5200 Boxed 2x2,5 GHz 2 MB Cache. Die Bezeichnung »Pentium« wirkt unter Umständen etwas abwertend, manche vermuten unter Umständen keinen vollwertigen Core 2 Duo dahinter. Durch eine Neugestaltung der Prozessorensparte verfügt der E5200 über die gleichen »inneren Werte« (Cache und GHz) eines früheren E4xxx. Durch die Fertigung in 45 nm verbraucht er aber noch weniger Strom und bleibt daher relativ kühl.
Im Gegensatz zu seinen »großen Brüdern« mit mehr Cache wartet der E5200 mit 2 MB auf. Dieses Defizit macht sich lediglich geringfügig in der Performance bemerkbar, ist jedoch meiner Meinung nach nicht wirklich eine Rechtfertigung über 50 Euro mehr für nur unwesentlich mehr Leistung bezahlen zu müssen.
Ein E5200 in der »tray«-Variante ist derzeit ein paar Euro teurer als die »boxed« CPUs. Obwohl ohnehin ein anderer Kühler verbaut werden sollte, lag der Griff zur »boxed«-Version daher auf der Hand, der Kühler von Intel kann für ein paar Euro bei eBay einen neuen Besitzer finden.
Preis: 75,05 Euro
Ich habe schon einige der Scythe Mugen und Ninja 2 Kühler auf Core 2 Duo Prozessoren verbaut. Das Konzept sowie die Verarbeitung der Scythe Kühler gefällt mir nach wie vor sehr gut, daher habe ich auch dieses Jahr wieder ein Modell von Scythe in der Kaufempfehlung: Den Scythe Kama Angle.
Ein etwas ausgefallenes Design, die Kühlleistung und das gut durchdachte Konzept sprechen für den Kama Angle. Lediglich die Montage mit PushPins ist mir ein Dorn im Auge. Zunächst jedoch ein Blick auf das umfangreiche Zubehör:
Standardmäßig werden die als »Universalkühler« bezeichneten Kühler von Scythe mit Montageklammern für die unterschiedlichsten aktuellen CPU-Sockel ausgeliefert. Selbst der alte Sockel 478 wird noch unterstützt.
Die Montageklammern werden einfach mittels vier Schrauben auf der Unterseite des Kühlers festgeschraubt. Anschließend kann die zum Sockel passende Halterung auf dem Prozessor bzw. dem Motherboard montiert werden. Vor der Montage der PushPin-Halterung für den Sockel 775 noch eine Detailaufnahme von oben:
Im Gegensatz zu anderen Anbietern hat Scythe schon vor längerer Zeit damit begonnen die Kontaktplatten zu veredeln. So sind sie nicht aus blankem Kupfer welches zur Oxidation neigt, sondern sie wurden vernickelt.
Der Test mit einer Münze zeigt, dass die Oberfläche sehr glatt ist, es genügt daher wirklich nur ein minimaler Auftrag von Wärmeleitpaste um die geringen Unterschieden in den Oberflächen von Kühler und Heatspreader der CPU auszugleichen.
Hier nun der Scythe Kama Angle mit montierter Halterung für den Sockel 775 – mit den PushPins:
Die Befestigung ist durchaus stabil und relativ sicher, man sollte den Kühler nur nicht öfters Demontieren wollen/müssen. Ich empfehle den Kauf eines Scythe Retention Kits bzw. dem bald erscheinenden Scythe CPU Cooler Stabilizer 775, bei welchem die PushPins entfernt und durch Schrauben ersetzt werden.
Zusammen mit dem beigelegten Lüfter kühlt der Mugen den E5200 gut herunter und bleibt dabei auch sehr leise. Der Lüfter kann mit den beiliegenden Klammern auf drei Arten montiert werden: Entweder an den gerade Flanken des Kühlers oder diagonal.
Preis: 28,94 Euro
Wie schon vor einem Jahr empfehle ich weiterhin ein Board mit P35-Chipsatz. Die Preise bewegen sich zwischen 50 und 150 Euro, je nachdem was man an Schnittstellen oder besonderen Kühlkonzepten (Heatpipe, etc.) erwerben möchte. Dieses Jahr empfehle ich das günstige MSI P35 Neo-F. Hier ein Bild mit dem darauf montierten Scythe Kama Angle:
Wie schon weiter oben bei der Beschreibung des Kühlers für den Prozessor beschrieben: Ein Blick auf die Rückseite des Boards mit den PushPins, welche den CPU-Kühler fest auf dem Board halten.
Einzig und alleine der Stromanschluss für den Prozessor liegt auf dem Board etwas ungünstig. So lange man einen kleinen Kühler verbaut, bekommt man keine Probleme. Bei Modellen wie dem Ninja 2 oder einem Mugen von Scythe bzw. ähnlich groß ausfallenden Towerkühlern wird es schwierig den Stecker einzustecken.
Entweder man erledigt dies vor der Montage des Motherbords oder man muss das Netzteil lösen, nach hinten verschieben und anschließend den Stecker einstecken. Bei größeren Gehäusen könnte es mit schlanken Fingern und etwas Geschick auch ohne die Demontage des Netzteils funktionieren.
Zurück zum Board selbst und was es bietet. Meiner Meinung nach ist alles vorhanden was man derzeiteinen PC benötigt. Mehrere SATA2-Anschlüsse, die Möglichkeit bis zu 8 GB Arbeitsspeicher installieren zu können sowie natürlich Sound, LAN und genügend USB-2.0-Anschlüsse. Leider befindet sich wie auch auf den meisten anderen P35-Boards nu noch eine IDE-Schnittstelle auf dem Board.
Somit können eventuell noch vorhandene DVD-Laufwerke weiter betrieben werden, die Festplatten sollten jedoch jetzt schon als SATA-Variante gewählt werden.
Preis: 63,94 Euro
Wie schon letztes Jahr gibt es bei den Grafikkarten ziemlich viel »Unruhe«. Was vor 6 Monaten noch als »HighEnd« für über 250 Euro zu finden war, steht jetzt für 100 bis 150 Euro in den Regalen.
Neue Modelle mit deutlich mehr Leistung werden im sogenannten »Mid-Range«-Bereich für 150 Euro eingeführt und verdrängen frühere Top-Grafikkarten mit weniger Leistung in die Kategorie der Grafikkarten unter 100 Euro.
Ich halte daher weiterhin an meiner These fest: »Um die 150 Euro sind genug!«.
Für diesen Betrag erhält man derzeit eine Grafikkarte mit jener Leistung, welche wie bereits geschrieben vor etwa 6 Monaten das Doppelte gekostet hat.
Wieso sich daher jetzt eine Grafikkarte für 300 Euro kaufen wenn sie so schnell an Wert verliert wie schon lange nicht mehr?
Für die meisten aktuellen Spiele völlig ausreichend und relativ günstig: GeForce 9600 GT mit 512 MB RAM. Diese Karte benötigt auch nur einen PCI-E-Stromanschluss. Ein weiterer Vorteil dieser Karten gegenüber den nächst teureren (wie etwa 9800 GTX+): Man kann sie mittels Passivkühlkörpern in Verbindung mit einer guten Durchlüftung im Gehäuse problemlos kühlen. Somit sind die Karten für preisbewusste Käufer bzw. Gelegenheitsspieler meiner Meinung nach sehr gut geeignet. Wer mehr Leistung braucht, beispielsweise wegen einem 24"-Wide-Sceen-TFT und der darauf üblichen Auflösungen, wird natürlich zu einer leistungsstärkeren Grafikkarte greifen müssen.
Preis: 92,34 Euro
Beim Arbeitsspeicher habe ich aus dem reichhaltigen Angebot Diesmal nicht auf MDT, sondern auf einen anderen Anbieter zurückgegriffen: 4096 MB Kit PC 800 OCZ Platinum XTC (CL5-4-4-15).
Das Board unterstützt ausschließlich DDR2-RAM und daher wurden mit den vier Gigabyte Arbeitsspeicher die ersten beiden Speicherslots mit dem Kit im Dual-Channel-Betrieb bestückt.
Werden mehr als 3 GB Arbeitsspeicher im Sytem verwendet, sollte man auf ein 64-Bit-Betriebssystem zurückgreifen. Ansonsten könnnen nur etwa 3,3 GB so genutzt werden wie man es eigentlich erwartet.
Der RAM ist günstig, die bereits montierten Headspreader/RAM-Kühler sind recht dekorativ. Ob sie wirklich einen so großen Nutzen mit sich bringen? Ich bin eher skeptisch. Dafür ist die Oberfläche dann doch etwas zu gering.
Ein spezieller RAM um besseres Übertakten zu ermöglichen ist es nicht. Dennoch lassen sich mit den gewählten Riegeln im Vergleich zum früher von mir empfohlenen MDT-RAM bessere Ergebnisse beim Übertakten erzielen.
Privat habe ich in meinem PC ähnliche Riegel verbaut, mein E5200 läuft auf 3 GHz anstatt der 2,5 GHz welche Intel vorgesehen hatte.
Preis: 49,11 Euro
Wie schon vor einem Jahr bilden Festplatten mit einem halben Terrabyte die Standardgröße. Natürlich werden auch Kapazitäten on 750 und 1000 GB angeboten, jedoch liegt beim Vergleich von Preis und Leistung das Modell mit 500 GB ein kleines Stück weiter vorne. Zudem ist die Auswahl an Modellen größer.
Diesmal empfehle ich die 500GB Seagate 7200.11 ST3500320AS 32MB mit fünf Jahren Herstellergarantie.
Relativ leise, zuverlässig und die lange Herstellergarantie (üblich sind in der Regel 3 Jahre) sprechen für diese Festplatte. Der Preis hat sich im Vergleich zum Vorjahr in etwa halbiert, der Trend im Preisverfall bei Festplatten hat sich also wie seit Jahren gewohnt fortgesetzt.
Preis: 51,88 Euro
Da ich selbst binnen einem Jahr nur drei Mal eine Diskette benötigt habe, empfehle ich bei den Laufwerken keine Floppys mehr.
Die übrigen Laufwerke sind bis jetzt noch mit IDE-Anschluss. Dies ist kein Problem da das Board einen IDE-Anschluss für zwei Geräte zur Verfügung stellt. Ich gehe davon aus das sich nächstes Jahr um die Zeit der SATA-Anschluss bei DVD-Laufwerken ebenfalls durchsetzen konnte.
Bis dahin: Als DVD-Laufwerk kam ein LG H30N 16/52 in schwarz zum Einsatz. Die Wahl auf das LG fiel wie schon im letzten Jahr aufgrund der in Tests durchweg positiv ausgefallenen Bewertungen des Laufwerks. Gekauft wurde eine »bulk«-Version, es lag also keine Software bei.
Preis: 12,95 Euro
Beim Brenner habe ich zum LG GH22NP20 gegriffen. Ebenfalls als »bulk«-Version und ohne besondere Zugaben in Form von Softwarevollversionen. Lediglich eine CD mit Utilities (welche sicher auch als Download zur Verfügung stehen) war beigelegt.
Auffällig ist, dass sich der Preis für DVD-Brenner binnen einem Jahr halbiert hat. Was letztes Jahr als »Standardmodell« noch über 30 Euro gekostet hat, ist heute teilweise für 15 Euro zu haben. Der etwa 3 Euro teurere Preis rührt daher, dass ich alle Komponenten bei einem Anbieter erworben habe, beim DVD-Brenner war dieser etwas teurer als die Konkurrenz.
Preis: 17.90 Euro
Weiterhin mein Favorit: Das Centurion 5 von Cooler Master. Es bietet genügend Platz für alle Komponenten, auch der Scythe Kama Angle passt ohne Probleme in dieses Gehäuse:
Die Kabel lassen sich relativ gut verlegen, eine Kabelführung ist leider nicht vorhanden. Mit ein paar Kabelbindern können jedoch nicht benötigte Kabel von Netzteilen ohne Kabelmanagement weggebunden werden.
Zu guter Letzt noch ein Bild aus einem anderen Blickwinkel. Wie man sehen kann ist der im Scythe Kama Angle montierte Lüfter in der Lage die Luft aus einem relativ freien Raum anzusaugen. Keine Kabel welche sich im Lüfter verfangen könnten, keine Platzprobleme beim Verbauen der oben aufgeführten Komponenten.
Zum Design zitiere ich mich selbst aus dem Bericht vom letzten Jahr: Das Design mit der fast komplett mit einer luftdurchlässigen Blende an der Front sowie die Aufnahmemöglichkeiten für mehrere Lüfter im Gehäuse sind inzwischen nicht mehr einzigartig, jedoch hat mich die Verarbeitung bei anderen Gehäusen nicht wirklich überzeugen können. Ein weiterer Pluspunkt beim Centurion 5 sind die bereits im Lieferumfang enthaltenen Lüfter welche bei anderen Angeboten fehlen und somit für 15 bis 20 Euro noch dazugekauft werden müssten.
Im Preis ist das Gehäuse stabil geblieben. Trotz einer immer größer werdenden Konkurrenz mit ähnlicher Gitter-Front (mal mit, mal ohne Staubfiltereinsätze) bleibt das Centurion 5 von Cooler Master bei um die 45 Euro.
Preis: 45.90 Euro
Letztes Jahr hatte ich noch zur Version mit 500 Watt gegriffen gehabt. Dieses Jahr habe ich auf das be quiet! 400 W straight power 80+ zurückgegriffen. Der etwas günstigere Preis (etwa 20 Euro Unterschied zum Modell mit 500 Watt) ließ mich zu diesem Netzteil greifen – und natürlich der Umstand, dass ein E5200-System mit 9600 GT kein größeres Netzteil benötigt. Natürlich wäre ein Modell mit Kabelmanagement oder mehr Leistung interessant. Aber ein Enermax Modu 82+ für 155 Euro wäre dann doch etwas übertrieben gewesen.
Sollte eine stärkere Grafikkarte im Rechner verbaut werden, ist natürlich ein leistungsstärkeres Netzteil zu berücksichtigen.
Preis: 48,79 Euro
Auch dieses Jahr bleibe ich Logitec treu: Noch immer gehören für mich das DeLuxe Keyboard 250 PS/2 als OEM-Version, sowie die Optical Wheel Mouse 250, ebenfalls OEM, als Maus zu günstigen aber voll und ganz ausreichenden Eingabegeräten.
Natürlich gibt es auch spezielle »Gamer-Tastaturen« und »-Mäuse«, ob dies allerdings wirklich notwendig ist muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich komme jedenfalls mit der Kombination aus oben genannter Tastatur und Maus sehr gut zurecht.
Interessant wäre evtl. auch die günstige Laser-Maus von Logitech für etwa 12 Euro.
Preis für Tastatur: 8,42 Euro
Preis für Maus: 6,93 Euro
Alle Preis inkl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer in Deutschland.
X_FISH