Oder: »Wie aus einem Briefkasten ein PC wurde.«
Noch war der Kühlkörper nicht an die beengten
Verhältnisse im Gehäuse angepasst. Daher habe ich den vom Netzteil beanspruchten Platz
ausgemessen und den WBK68 kurzerhand »geköpft«.
Nach dem Anpassen des Kühlkörpers sind mir zwei Fehler in der Planung »aufgefallen«. Erst bei
der Montage haben sich die »vergessenen Kleinigkeiten« bitter gerächt:
Fehler Nummer Eins: Ich wollte ja die Nieten an der Front der Mailbox nicht herausnehmen, da
sie als Achse für die Frontklappe dienten. Dummerweise hatte ich nicht bedacht, dass bei der
eingesetzten Rückwand das Motherboard mit der Rückwand in Konflikt gerät. Daher mußte ich
wohl oder übel doch auch diese beiden Nieten herausbohren und letztenendes durch Schrauben
ersetzen.
Fehler Nummer Zwei: Zwar hat der Enermaxlüfter genau in die ausgemessene Lücke gepasst, allerdings hätte er bei dieser Montage wohl etwa 50% der angesaugten Luft aus dem Spalt hinter dem Motherboardchassis bezogen. Damit die Abwärme der CPU besser abgesaugt wird, habe ich den Enermax-Lüfter dann doch nach außen »verlagert«. Jetzt sieht es zwar nicht mehr so schön aus wie vorher, ist aber deutlich besser für die Komponenten. Eine andere Lösung für dieses Problem hätte es aus Platzgründen ohnehin nicht gegeben.
Der »geköpfte« WBK86 wurde zunächst von dem mickrigen Wärmeleitpad befreit. Mit einem
»Universal Teilereiniger« geht dies rückstandsfrei von der Hand. Anschließend wurde die
Auflagefläche mit 800er Naßschleifpapier noch etwas poliert und dann hauchdünn Wärmeleitpaste
auf die CPU aufgetragen. Im Probelauf ergaben sich anschließend 41°C in der Anzeige des
BIOS.
Am Mitsumi-Floppy mußte ich auch noch eine kleine »Korrektur« vornehmen. Es kam mit dem
ISA-Slot auf dem Board ins Gehege. Das ich beim Floppy ein bischen herumsägen darf, war
allerdings von Anfang an klar gewesen. Das Resultat ist auf dem Bild zu sehen: Eine kleines
Stück an der Ecke hatte daran glauben müssen.
Die Verkabelung sieht etwas chaotisch aus. Das Bild stammt aber auch noch vom Probelauf –
allerdings konnte man die Kabel nicht wirklich viel besser verlegen. Die »Haube« der Mailbox
sollte das Kuddelmuddel später ja ohnehin verbergen. Gut zu sehen: Der modifizierte
Kühlkörper.
Vor der endgültigen Montage wollte ich aber erst noch einen »Testlauf« machen. Schließlich
sollte ja alles Laufen, bevor ich den »Deckel« draufschraube.
Den Probelauf mit FLI4L hat der Rechner mit Bravour bestanden gehabt. Später sollte so
oder so Debian GNU/Linux auf die Festplatte, aber für einen Test war FLI4L gerade richtig.
Ich habe einfach die Konfiguration meines 486er Routers angepasst und schon lief die Kiste.
Die CPU hat nach dem Test die bereits erwähnten 41°C (laut BIOS) nicht überschritten. Soweit
war also alles fertig für den letzten Schritt, bei dem alles zusammengefügt werden
sollte.
Das zweite Bild in der Reihe zeigt die von mir gewählen LEDs und den Taster. Anstatt blauer
LEDs (nimmt doch mittlerweile jeder) habe ich mir für sehr hell leuchtende rote LEDs
entschieden. Da diese zur Decke hin abstrahlen werden (siehe weiter unten) sollte keiner
dadurch erblinden.
Vorsicht: Jetzt wird's kitschig. Nachdem am »Geburtstag« der Mailboxmods so schönes
Wetter war, habe ich den fertigen Umbau einfach mal nach draußen auf die Terrasse gestellt.
Noch ein paar nette Blümchen und schon ist das Teil ungemein fotogen, oder?
Den Abschluß dürfen zwei Bilder vom laufenden Mailbox-Rechner machen: Zum einen eine »Tischaufnahme« wie der Rechner bei mir herumstehen darf und noch ein letzter Blick in die Röhre – zugegebenermaßen nicht wirklich sehr aufschlußreich...
Die Kosten des kompletten Umbaus mögen vielleicht den einen oder anderen interessieren. Daher der Vollständigkeit halber auch noch eine kleine Aufstellung der Bauteile. Nicht berücksichtigt sind die etwa 80 Stunden Bauzeit des Rechners.
Mailbox ................................................... 13,00 Euro Netzteil .................................................. 15,00 Euro Enermax Lüfter samt Adapter, Regelung und Gitter .......... 17,00 Euro Elektronikkleinkram (Kabel, Lüftergitter, LED-Fassungen, LEDs, Taster, etc.) ........................ 6,00 Euro Motherboard ............................................... 86,00 Euro CPU ....................................................... 86,00 Euro Kühler .................................................... 14,00 Euro RAM ....................................................... 32,00 Euro Floppy .................................................... 11,00 Euro Grafikkarte mit S3 Trio 64 ................................ 6,00 Euro Netzwerkkarte ............................................. 11,00 Euro HDD ............ lag noch im Schrank herum Blech ..................................................... 4,03 Euro Holz ...................................................... 3,50 Euro Filzfüße .................................................. 1,99 Euro
Alle Preise verstehen sich inkl. Porto(anteilen) – soweit sie nötig waren.