Oder: »Wie aus einem Briefkasten ein PC wurde.«
Der alte AT-Tower, welcher bereits als »Organspender« für den HDD- und FDD-Käfig dienen durfte, war ja bereits beim Planen und Modifizieren zu sehen gewesen. Ebenso der originale Käfig selbst. Damit er nicht unnötig groß ist und die Halterungen ohnehin entfernt werden mußten, hatte ich den Käfig passend zum Floppy abgesägt.
Abgesägt |
montierter Käfig |
Die Montage am Bodenblech ist mit vier Schrauben vollzogen worden. Die
Senkkopf-Schrauben wurden fast vollständig im Stahl des Käfigs versenkt. Lediglich ein
minimaler Teil hat nicht mehr reingepasst. Ich hätte eigentlich auch Schrauben mit
Linsenkopf verwenden können, die Festplatte ist ohnehin ein gutes Stück über den Schrauben
befestigt. Auf dem Bild sieht das noch etwas anders aus, da lagen FDD und HDD allerdings
auch nur lose im noch nicht festgeschraubten Käfig.
Der nächste Schritt war das Zusägen und Abkanten der Eigenkonstruktion eines Chassis für
das Motherboard. Bevor ich für die Erweiterungskarten bzw. deren Ein- und Ausgänge Löcher
in die Unterseite schneiden konnte, mußte das Motherboard fest verschraubt sein.
Die ATX-Blende war bereits montiert, ebenso der Festplattenkäfig. Somit waren die notwendigen »Rahmenbedingungen« für die Motherboardmontage erfüllt und fest auf dem Boden der Mailbox installiert. Nun mußte das verzinkte Stahlblech erstmal auf das passende Maß gebracht werden. Aus den 333x333 mm sollten 310x220 mm werden. Mittels Handsäge und Feile war die Aktion nach wenigen Minuten erledigt.
Das zugesägte Blech |
Abgekantet |
Einpassen |
Abgekantet wurde das Blech ohne eine spezielle Maschine. Nicht jeder kann sowas einfach mal kurz in der Garage herumstehen haben. Daher wurde das Blech festgespannt und mit einem Holzhammer in die gewünschte Form gehämmert. Das anschließende Einpassen mit dem Markieren der Löcher für die Motherboard-Montage war sehr schnell erledigt und die sechs Löcher waren passgenau mit der Standbohrmaschine gebohrt. Es fehlten noch zwei Löcher, um das Chassis mit dem Mailboxboden verschrauben zu können. Diese sind auf dem ersten der folgenden beiden Bildern sehr gut zu sehen.
Boardmontage |
Auf dem Mailboxboden |
Das Motherboard war nun also montiert, ebenso konnten Festplatte und Floppy in die Mailbox eingebaut werden. All diese Komponenten bringen aber nicht sonderlich viel, wenn man nicht mit der Außenwelt kommunizieren kann. Für den Einsatz als Router und Surf-Station (in spe) mußten also noch eine Netzwerkkarte und eine Grafikkarte verbaut werden. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Das Gigabyte GA-6VTXE hat die üblichen Standardanschüsse – leider aber nicht mehr. Daher mußten noch eine Grafik- und eine Netzwerkkarte als Erweiterungskarten montiert werden. Die Wahl der NIC war ziemlich schnell auf eine mit Realtek 8139C-Chip gefallen. Als Grafikarte sollte eine gebrauchte Elsa-Grafikkarte mit S3 Trio 64 ihren Dienst verrichten dürfen.
Aussparungen |
Montiert |
Bohrung in der NIC |
Für die Ein- bzw. Ausgänge der Karten mußten jetzt in den Boden der Mailbox
Aussparungen geschnitten werden. Mit Bohrer, Blechschere und diversen Feilen waren
die entsprechenden Löcher schnell in dem dünnen Alublech. Damit das Motherboard nicht
nur von dem Chassis getragen (und in die richtige Position gedrückt) wird, wurde
zusätlich noch ein Loch in die NIC gebohrt. Die Schraube zieht die Blende der NIC ans
Bodenblech und gleichzeitig dadurch auch das Motherboard in die richtige
Richtung.
Probeweise auf den Holzsockel gesetzt sah die Mailbox schon fast fertig aus. Leider
war der Holzsockel noch nicht komplett gestrichen und die Bohrungen für die seitlich
anzubringenden Schrauben haben auch noch gefehlt. Aber: Bis zur Endmontage war es nur
noch ein Katzensprung. Daher folgt der Endmontagen-Abschnitt auch gleich auf dem
Fuße.