Es gibt mehrere Bootmanager. Was ein Bootmanager ist habe ich bei meinen Begriffen erklärt. Neben dem von mir verwendeten XFdisk gibt es als weitere, vermutich bekanntere Bootmanager auch noch den von WindowsNT/2000/XP mitgebrachten »NTLDR«. Dieser könnte auch als Bootmanger für einen MulitOS-PC verwendet werden. Nicht minder bekannt ist sicherlich LiLo, der »LinuxLoader«. Dieser kommt – wie man es aus dem Namen schon leicht erraten kann – mit Linux auf den Rechner.
Ich ziehe es vor, einen Bootmanager zu verwenden der nicht direkt mit einem Betriebssystem verbunden ist – eben XFdisk. Weitere Vertreter dieser Art wären beispielsweise WWBMU, Ranish Partition Manager oder auch der mit PartitionMagic kommende »BootMagic« .
Wer mit DOS angefangen hat kennt sicherlich noch das »gute, alte fdisk«. Das es alt ist halte ich für unumstritten, über das »gut« kann man sich streiten. fdisk bietet meiner Meinung nach zu wenig Funktionen. Ich verwende daher XFdisk als Programm zum Partitionieren. Später mehr zu XFdisk.
Andere, vermutlich deutlich bekanntere Partitionier-Tools sind beispielsweise der das sehr bekannte Tool PartitionMagic (von PowerQuest), Partition Manager (Paragon) oder auch die bei Windows eingebaute Partitionierfunktion – welche von Windows zu Windows einen anderen Namen erhalten hat. Nicht so bekannt ist die Freeware Ranish Partition Manager, diese bietet viele, aber auch verwirrende Funktionen. Daher halte ich XFdisk für eine sehr gute Wahl – sowohl für Anfänger als auch für all jene, die keine Angst mehr vor dem Partitionieren haben.
Der Einfachheit halber kopiere ich jetzt die »Kurzbeschreibung« aus meiner Freeware-Rubrik:
XFDisk ist Freeware-Partitionierer und -Bootmanager in einem. Ich verwende ihn seit einiger Zeit und hatte eigentlich nie Ärger mit ihm. Der Bootmanager versteckt die nicht verwendeten primären Laufwerke vor dem gestarteten Betriebssystem. Dadurch kann es nicht zu fatalen »Reparaturversuchen« von manchen recht verbreiteten Betriebssystemen kommen. Die Software ist im Beta-Stadium, aber dennoch durchaus alltagstauglich!
Eine kurze »Vorstellung« von XFdisk habe ich auch verfasst, auf eine ausführliche Bedienungsanleitung verzichte ich allerdings bewußt. Diese wird bei XFdisk mitgeliefert.
Der Trick bei einem MultiOS-System mit mehreren »Windowsen« liegt darin, dass sich die einzelnen Windowsversionen nicht »sehen« können. Bei Windows2000 und WindowsXP gibt es ein kleines Problem, diese haben nämlich »Röntgenaugen« und können auch eigentlich als »versteckt« markierte Partitionen »sehen« (siehe auch: Partition, primär).
Aber erstmal Eins nach dem Anderen: Wie schon bei XFdisk erwähnt, gibt es nicht mehrere aktive primäre Partitionen gleichzeitig. Es kann nur eine geben – wie beim »Highlander«.
Die andere(n) primäre(n) Partition(en) werden als »versteckt« markiert und sind somit für das von der aktiven primären Partition gebootete Betriebssystem nicht »sichtbar«. Vorteil dieses Umstandes: Was das Windows nicht sehen kann will es auch nicht »reparieren« oder irgendwelche Daten herausholen.
Wie schon erwähnt können Windows2000 und WindowsXP aber (leider) solche Partitionen doch erkennen und binden sie evtl. auch ein. Mir ist das noch nicht untergekommen, ich hatte nur ein WindowsNT und ein Windows98 parallel installiert, da gab es ein solches Problem nicht.
Momentan fahre ich mit einem Windows2000 parallel zu einem Debian Linux. Die Betriebssysteme sind auf zwei Festplatten verteilt, Probleme hatte ich noch keine damit. Weder unter Debian noch unter Windows2000.
Auf der ersten Festplatte im Rechner soll Windows 2000 installiert werden. Da ich auf die erste Partition nur das Betriebssystem selbst und keine Programme installieren will, reichen 1,5 GB aus. Für die von mir verwendeten Programme reichen 512 MB aus, dies ist aber ein persönlicher Erfahrungswert. Wer sich ein komplettes Office und weitere große Softwarepakete installieren will sollte die Partition für die Programme deutlich größer anlegen. Für eigene Dateien, beispielsweise Downloads, Briefe, Bilder, etc. habe ich 8 GB veranschlagt, für Spiele das gleiche nochmal. Meine ganz persönliche Partitionierung würde also folgendermaßen aussehen:
C:\ System 1,5 GB
D:\ Programme 0,5 GB (wird bei anderen Usern deutlich mehr sein)
E:\ Eigene Dateien 8,0 GB
F:\ Spiele 8,0 GB
Dies ist nur ein Vorschlag, auf meine ganz persönlichen Vorlieben und Anwendungen angepasst. Ich weise nochmals auf die für »normale« User viel zu klein dimensionierte Partiton für Programme hin.
Da die Festplatten heutzutage mehr als 18 GB haben, bleibt natürlich noch Platz für weitere Partitionen, alternativ können/müssen die vorgesehenen Partitionen ja auch noch vergrößert werden.
Wie schnell 8 GB mit Downloads voll sind, wie schnell 8 GB durch ein paar Games verbraucht
worden sind – das werden sich sicherlich viele vorstellen können.
Aktuelle Systeme haben deutlich mehr als 200 Gigabyte an Festplattenspeicherplatz zur
Verfügung. Der Versuch Windows XP auf eine 1,5 Gigabyte »große« Partition zu packen, wird
scheitern. Für Windows XP sollte man mindestens 5 Gigabyte, besser noch 10 Gigabyte
einplanen.
Ein Vorschlag für ein System mit Windows XP könnte folgender sein:
C:\ System 20 GB
D:\ Programme 10 GB
E:\ Eigene Dateien ? GB
F:\ Spiele ? GB
Bei den letzten beiden genannten Partitionen habe ich keine Größe angegeben, sie ergibt
sich sozusagen von selbst aus dem zur Verfügung stehenden Platz sowie der eigenen Erfahrung
des Benutzers.
Ein Vorschlag für ein System mit Windows Vista könnte folgender sein:
C:\ System 30 GB
D:\ Programme 10 GB
E:\ Eigene Dateien ? GB
F:\ Spiele ? GB
Wie schon bei dem Vorschlag für XP: Bei den letzten beiden genannten Partitionen habe ich keine Größe angegeben, sie ergibt
sich sozusagen von selbst aus dem zur Verfügung stehenden Platz sowie der eigenen Erfahrung
des Benutzers.
Zusätzlich empfehle ich jedem jedoch noch eine weitere Partition:
Z:\ Images 30 GB
Mit »Images« sind in diesem Fall nicht Bilder sondern »Abbilder« gemeint. Die Partition
sollte mit dem Dateisystem »FAT« angelegt werden, da auch andere Betriebssysteme darauf
Schreibzugriff erhalten – im Gegensatz zu NTFS formatierten Partitionen. Wer ein auf Linux basierendes
Programm zum Erstellen der Images verwendet (beispielsweise Acronis TrueImage) kann natürlich auch eine
ext2-, ext3- oder ReiserFS-Partition verwenden.
Nun von Zeit zu Zeit, am Besten regelmäßig ein Image der Systempartition erstellen. Sollte
dem System etwas passieren (Würmer, Trojaner, Viren oder ein misslungenes Update), kann
binnen weniger Minuten der Stand des letzten Images eingespielt werden.
Beim Anlegen des Images noch darauf achten, dass es sich auf DVDs brennen lassen kann.
Warum sollte man für Programme eine extra Partition einrichten? Aus zwei Gründen: Zum
Einen ist sind dann die Systemdateien komplett von den Anwendungsprogrammen getrennt. Mal
abgesehen von ein paar bekannten Microsoft-Produkten. Diese sind ja derart mit dem System
»verflochten«, das keine Trennung möglich ist. Der zweite Grund liegt darin, das bei einer
eventuell beabsichtigten Mehrfachinstallation von Windows-Versionen die Anwendungssoftware
ebenfalls mehrfach installiert werden müßte – wenn sie sich auf der Systempartition befinden
würde. Diese wird schließlich »versteckt«. Somit haben die anderen »Windowse« keinen Zugriff
auf die bereits installierten Anwendungen.
Ich mache mir mit einer entsprechenden Software (mehr oder weniger) regelmäßig ein Image der
Systempartition. Dieses Brenne ich auf eine CD-ROM und archiviere sie. Hätte ich nicht nur
die etwa 700 MB an Systemdateien in besagter Partition würde sich das Archivieren über
mehrere CDs erstrecken. Nicht unmöglich aber umständlich.
Die Trennung von System und Andwendungssoftware hat natürlich auch einen kleinen Haken wenn
man mit Images hantiert. Man hätte eventuell gerne seine »Standardtools« gleich mit dem Image
eingespielt. Wenn sich diese nicht auf der Systempartition befinden, werden sie natürlich
nicht mit im Image gespeichert.
Daher habe ich die wichtigsten Tools, beispielsweise meinen Mailclient, den FTP-Client, den
guten NortonCommander und weitere Helferlein (auf die ich nicht verzichten kann/will) als
.zip archiviert und kann diese ohne größere Probleme einfach per Entpackprogramm wieder auf
die Partition mit der Anwendungssoftware »zurückschreiben«. Solange die Pfade stimmen merkt
das Betriebssystem nichts davon.
Am Rande will ich jetzt noch ein Beispiel für mehrere parallel installierte Windows-Versionen liefern. Es wäre unsinnig Plattenspeicher zu verschwenden wenn man Anwendungssoftware mehrfach installiert. Daher sollte man generell eine Partition ausschließlich für Anwendungssoftware vorsehen. Die von mir vorgeschlagenen 0,5 GB reichen nur bei mir aus, das hatte ich bereits geschrieben.
Für jede zu installierende Windows Version wird eine 1,5 bis 2 GB große primäre Partition angelegt. Primär deshalb, damit man die einzelnen Systempartitionen voreinander »verstecken« kann.
Zur Installation des jeweiligen Windows wird dann die Partition aktiv geschaltet, auf die das Windows installiert werden soll. Es wird sich dabei immer um das Laufwerk C:\ handeln, schließlich bekommt das zu installierende Windows nichts von seinen »Kameraden« in den anderen primären Partitionen mit.
Die Anwendungssoftware, die eigenen Dateien und die Spiele werden nicht in die Systempartition installiert, sondern in die dafür vorgesehenen Partitionen. Auf diese Art liegt beispielsweise Office nicht zweimal oder noch öfter auf der Festplatte, es kann von jedem installierten Windows auf die Programme zugegriffen werden – ebenfalls auf die eigenen Dateien und die Spiele. Siehe auch: »Extra Partition für Programme?«
Da nicht alle Programme »netzwerkfähig« sind, muß die eine oder andere Software unter den einzelnen Betriebssystem nochmals installiert werden. Alternativ könnten die Registryeinträge kopiert und in das andere Betriebssystem übertragen werden, dies ist aber eventuell deutlich zeitaufwändiger und kann den einen oder anderen User dann doch an die Grenzen seiner Windows- bzw. Systembedienungsfähigkeiten bringen.