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Pure-FTPd

Die Schalter

Konfiguriert wird der Pure-FTPd über Schalter beim Aufruf. Wenn man sich die manpage vom Pure-FTPd (man Pure-FTPd) anschaut, erhält man eine Fülle von Schaltern samt (englischsprachiger) Beschreibung.

Da ich im Web keine deutschsprachige Seite mit diesen Informationen finden konnte, habe ich einfach die Beschreibungen Schalter für Schalter übersetzt.

Korrekturen und/oder Verbesserungsvorschläge mir bitte einfach per E-Mail melden.

Bevor sich jetzt jemand gleich von der Fülle der Informationen erschlagen fühlt: Es müssen nicht alle Schalter auf einmal verwendet werden. Zunächst sollte man sich meine Konfiguration anschauen, welche ich detailiert beschrieben habe. Wer diese dann anpassen bzw. erweitern will, oder die Funktion der Schalter schnell nachschlagen will – dafür ist diese deutsche Übersetzung der Erklärungen zu den Schaltern zu verstehen.

-1 Fügt die PID der syslog Ausgabe hinzu. Wird ignoriert, wenn -f none gesetzt wurde.

-4 Nur auf IPv4 Verbindungen reagieren. PFLICHT FÜR IPV NETZWERKE BEI OPENBSD.

-A Chroot() für alle User – außer für root.

-a gid Normale User werden via chroot an ihre Home-Directorys gebunden, außer wenn sie zu der angegebenen gid gehören. Zu beachten ist, dass root immer vertraut wird und chroot() ausschließlich für anonymen FTP ohne diese Option gilt.

-b Aktiviert einige Kompatibilitätsoptionen für »schmutzige« Clients und für nicht korrekt funktionierende Netzfilter-Gateways.

-B Startet den standalone Server im Hintergrund (daemonize).

-c clients Gibt die maximale Anzahl der Clients an, die gleichzeitig verbunden sein können. Der Wert muß mindestens »1« betragen und wenn der Schalter -p ebenfalls verwendet wird, wird die Anzahl auf die Hälfte der mit -p angegebenen Ports begrenzt. Wenn mehr Clients verbunden sind, werden neue Clients sofort abgewiesen. Auch Clients, welche Daten hochladen, oder sich als normale User einloggen wollen. Daher wird empfohlen, -m als primärer Schutz vor Überlastung zu verwenden. Der Standardwert ist 50.

-C max Verbindungen pro IP Begrenzt die Anzahl der Verbindungen, die von der gleichen IP-Adresse kommen. Dies ist noch ein weiterer Weg, sich vor unerwünschten »denial of service«-Attacken und vor einer Verringerung der Bandbreite durch einen einzelnen User zu schützen. Der Schalter funktioniert nur dann, wenn der Server im standalone-Modus gestartet wird (wenn man einen Superserver verwendet, sollte es sich so verhalten). Wenn der Server mit -C 2 gestartet wird, bedeutet dies nicht, dass die Gesamtzahl der zulässigen Verbindungen auf zwei begrenzt wird. Aber der gleiche Client, welcher vom gleichen Rechner (oder zumindest der gleichen IP) zugreifen will, kann nicht mehr als zwei simultane Verbindungen haben. Diese Option benötigt etwas Speicher um die IP-Adressen zu verwalten, aber es wird empfohlen, sie zu verwenden.

-d Aktiviert das debug logging. Jedes Kommando wird mitgeloggt, außer dem Ändern des Passwortes mit PASS. Wird -d zweimal angegeben, werden die Anworten ebenfalls mitgeloggt.

-e Erlaubt es Benutzern, sich ausschließlich anonym einzuloggen.

-E Erlaubt es Benutzern, sich ausschließlich authentifiziert einzuloggen. Die anonyme Anmeldung ist untersagt.

-F fortunes file Bindet bei der Loginmeldung des FTP-Servers lustige Zufallszitate (random quotes) ein. Diese »Glückskeks-Zitate« werden von einer Textdatei extrahiert, welche dem »standard fortune«-Format entsprechen muß. Wurde auf dem System das fortune-Paket installiert, sollte ein Verzeichnis exisitieren (normalerweise /usr/share/fortune), in dem sich Binärdateien (xxxx.dat) und Textdateien (ohne die .dat-Erweiterung) befinden.

-f facility Läßt Pure-FTPd facility für alle syslog(3)-Messages verwenden. Der Standardwert für die facility lautet auf »ftp«. Die Namen der facilities sind für gewöhnlich in der Datei /usr/include/sys/syslog.h aufgeführt.
Bitte beachten, dass wenn -f nicht die erste Option beim Aufruf des Pure-FTPd ist, einige Meldungen zunächst nach local geloggt werden, bevor die Option -f abgearbeitet wird. Mit -f none wird das Logging deaktiviert.

-g pidfile Im standalone Modus kann die pid in die mit pidfile angegebene Datei umgeleitet werden. Sie wird dann nicht mehr nach /var/run/Pure-FTPd.pid geschrieben.

-H Hostnamen nicht auflösen (»213.41.14.252« wird mitgeloggt anstatt »www.toolinux.com«). Dadurch können Verbindungen beschleunigt, und die Bandbreitennutzung auf stark genutzten Servern reduziert werden. Sehr für öffentliche FTP-Server zu empfehlen.

-k percentage Verbietet den Upload, wenn die Partition zu mehr als dem angegebenen Prozentwert belegt ist. Beispiel: -k 95 wird sicherstellen, dass die Partition niemals zu mehr als 95% von FTP-Usern belegt werden kann.

-K Erlaubt Benutzern, Datentransfers wiederaufzunehmen und Dateien hochzuladen, aber NICHT, sie zu löschen. Verzeichnisse können entfernt werden, aber nur wenn sie leer sind.

-I timeout Legt die maximale idle-Zeit fest. Die Angabe ist in Minuten, der Standardwert lautet 15.

-i Verbietet anonymen Benutzern den Upload unabhängig von den gesetzten Rechten des Verzeichnisses. Diese Option ist besonders dann nützlich, wenn man virtual hosting verwendet, um Benutzer vom anlegen von Warez-Archiven in ihrem Account abzuhalten.

-j Wenn das Home-Verzeichnis eines Benutzers nicht existiert, wird es automatisch angelegt. Neu angelegte Verzeichnisse gehören dem Benutzer und die Rechte werden anhand der verwendeten umask vergeben. Um lokalen Angriffen vorzubeugen, sollte das übergeordnete Verzeichnis niemals einem »nicht-glaubwürdigen« Benutzer gehören.

-L max files:max depth Man kann »denial of service«-Angriffen dadurch vorbeugen, indem man die Anzahl der angezeigten Dateien bei einem Aufruf von ls und die maximale Tiefe eines rekursiven ls-Aufrufs begrenzt. Standardwerte sind 2000:5 (2000 Dateien werden für einen Aufruf von ls angezeigt und maximal fünf Unterverzeichnisse werden abgearbeitet).

-l authentification:file Aktiviert eine neue Methode zur Authentifizierung. Es kann sich dabei um eine der folgenden Methoden handeln:
-l unix Für die normale (/etc/passwd) Authentifzierung.
-l pam Für PAM Authentifizierung.
-l ldap:LDAP config file Für LDAP Verzeichnisse.
-l mysql:MySQL config file Für MySQL Datenbanken.
-l pgsql:Postgres config file Für Postgres Datenbanken.
-l puredb:PureDB database file Für PureDB Datenbanken.
-l extauth:path to pure-authd socket Für externe Authentifizierungsmethoden.
Unterschiedliche Authentifizierungsmethoden können gemischt werden. So wird zum Beispiel der Server mit dem Aufruf -l puredb:/etc/pwd.pdb -l mysql:/ etc/my.cf -l unix zunächst die Authentifizierung mit einer PureDB-Datenbank versuchen. Schlägt dies fehl, so wird ein MySQL-Server befragt. Wurde das Konto noch immer nicht gefunden, werden die Standard-Unixkonten gescannt. Die Authentifizierungsmethoden werden in der Reihenfolge abgearbeitet, wie sie mit den -l-Optionen angegeben worden sind.
Um Informationen über den built-in Support von LDAP und SQL Verzeichnissen zu erhalten, sollte man die Dateien README.LDAP und README.MySQL lesen.

-M Erlaubt anonymen Benutzern, Verzeichnisse anzulegen.

-m load Verbietet anonymen Benutzern den Zugriff, wenn die Last über dem per load definierten Wert liegt wenn sich der Benutzer verbindet. Uploads und das Anzeigen von Verzeichnisinhalten ist weiterhin erlaubt, sowie Downloads von realen Benutzern. Der Benutzer wird nicht über die Beschränkung informiert bis er versucht, eine Datei herunterzuladen.

-N NAT Modus. Erzwingt den active mode. Wenn sich der FTP-Server hinter einem NAT-Rechner befindet, welcher nicht das sogenannte »applicative FTP proxying« unterstützt, oder wenn »port redirection« ohne einen transparenten FTP-Proxy verwendet wird, ist diese Einstellung zu wählen.
Nunja, der Satz ist nicht wirklich leicht verständlich. Daher ein Beispiel: Wenn das Netzwerk folgendermaßen aussieht

FTP––NAT.gateway/router––Internet

und Zugriffe aus dem Internet auf den FTP-Server möglich sein sollen, bitte zunächst ohne diese Option wählen. Wenn Netscape-Benutzer ohne Probleme eine Verbindung herstellen können, funktioniert der NAT-Gateway. Sollten Netscape-Benutzer keine Verbindung herstellen können, also keine Verzeichnisinhalte angezeigt bekommen, funktioniert der NAT-Gateway nicht richtig. In diesem Fall sollte man -N als Workaround verwenden.

-n maxfiles:maxsize Aktiviert virtuelle Quotas. Wenn virtuelle Quotas verwendet werden, werden .ftpquota Dateien angelegt und die Anzahl der Dateien für einen Benutzer wird durch »maxfiles« begrenzt. Die maximale Größe seines Verzeichnisses wird ebenfalls duch »maxsize« begrenzt. Mitglieder einer Gruppe, der vertraut wird, sind von diesen Quotas nicht betroffen.

-o Aktiviert pure-uploadscript.

-O format:log file Loggt alle Dateitransfers in der spezifizierte Logdatei in einem alternativen Format mit. Im Augenblick werden drei Formate unterstützt: CLF, Stats und W3C.
Wird
-O clf:/var/log/pureftpd.log
bei den Startoptionen angegeben, loggt der Pure-FTPd die Transfers in der Datei /var/log/pureftpd.log in einem Format, welches dem des Apache Webservers in der Standardkonfiguration entspricht.
Wird
-O stats:/var/log/pureftpd.log
bei den Startoptionen angegeben, legt der Pure-FTPd akkurate Logdateien an, welche für Traffic-Analyse-Software wie ftpStats ausgelegt ist.
Wird
-O w3c:/var/log/pureftpd.log
bei den Startoptionen angegeben, erzeugt der Pure-FTPd W3C-konforme Logdateien an. Aus Sicherheitsgründen muß der Pfad absolut angegeben werden (z.B. /var/log/pureftpd.log und nicht ../log/pureftpd.log).

-P ip address Zwingt die angegebene IP-Adresse auf ein PASV/EPSV/SPSV-Kommando zu antworten. Wenn sich der Server hinter einem maskierenden (NAT) Rechner befindet, welcher kein sauberes FTP-Masquerading unterstützt, sollte die IP-Adresse dieses NAT-Rechners hier angegeben werden.

-p first:last Verwendet ausschließlich die Ports des angegebenen Bereichs R inklusive der angegebenen Nummern für Downloads im passive mode. Dies bedeutet, dass Clients nicht versuchen werden, TCP-Ports ausserhalb des angegebenen Bereiches zu verwenden. Dies macht den Pure-FTPd kompatibler zu Paketfiltern. Es ist zu beachten, dass die maximale Anzahl der Clients (welche mit -c festgelegt worden sind) auf R ( last +1- first )/2 beschränkt wird wenn die Anzahl der Clients größer als der Standard ist (die Syntax für den Port Bereich ist – praktischerweise – identisch mit der Syntax von iptables).

-q upload:download Aktiviert einen Upload/Download-Ratio für anonymen Benutzer. Ein Beispiel: -q 1:5 bedeutet, dass 1 MB an Dateien hochgeladen werden muß, um 5 MB herunterladen zu dürfen.

-Q upload:download Aktiviert Ratios für anonyme und nicht-anonyme Benutzer. Wenn gleichzeitig die Option -a verwendet wird, haben Benutzer aus der vertrauenswürdigen Gruppe keine Ratio-Beschränkung.

-r Verhindert, dass exisiterende Dateien überschrieben werden. Wird eine Datei hochgeladen deren Name bereits existiert, wird sie automatisch umbenannt. Die Dateien werden dann in xyz.1, xyz.2, xyz.3, etc. umbenannt.

-R Verbietet Benutzern (auch nicht-anonymen Benutzern) die Verwendung des CHMOD-Kommandos. Dies kann Neulinge vor Fehlern schützen, beispielsweise das Setzen falscher Zugriffsrechte auf ihr Home-Verzeichnis. Ausschließlich der Benutzer root kann das CHMOD-Kommando verwenden, wenn diese Option aktiviert ist.

-s Verbietet anonymen Benutzern Dateien herunterzuladen, welche dem Benutzer »ftp« gehören (üblicherweise betrifft dies Dateien, welche von anderen anonymen Benutzern hochgeladen worden sind).

-S [{ip address|hostname}] [,{port|service name}] Diese Option wird nur dann umgesetzt, wenn der Server im standalone-Modus gestartet wird. Es werden von der/den angegebenen IP und dem angegebenen Port akzeptiert. Numerische und fully-qualified Hostnamen werden akzeptiert. Der Name eines Services (vgl. /etc/services) kann anstatt einer Portnummer verwendet werden.

-t bandwidth oder -t upload bandwidth:download bandwidth Aktiviert die Möglichkeit, die Bandbreite für anoymous Benutzer zu drosseln. Die Verzögerung wird in Kilobyte pro Sekunde angegeben.

-T bandwidth oder -T upload bandwidth:download bandwidth Aktiviert die Möglichkeit, die Bandbreite für ALLE Benutzer zu drosseln. Der Pure-FTPd muß explizit mit dem Support zum Drosseln von Bandbreiten kompiliert worden sein, damit diese Optionen umgesetzt werden.
Es ist möglich, dass unterschiedliche Bandbreitenlimits für Uploads und Downloads festgelegt werden.
Die Optionen -t und -T können außerdem um zwei durch einen Doppelpunkt (»:«) abgetrennten Zahlen erweitert werden. Die erste Nummer stellt die Upload-Bandbreite dar, die zweite Nummer betrifft nur die Downloads. Eine von beiden braucht nicht angegeben werden, wobei dies dann »unendlich« bedeutet – die maximale verfügbare Bandbreite eben. Eine einzelne Zahl ohne einen Doppelpunkt bedeutet, dass das angegebene Limit sowohl für den Upload als auch für den Download gelten soll.

-U umask files:umask dirs Ändert die Mask beim Erstellen von neuen Dateien und Verzeichnissen. Der Standartwert ist 133 (für andere User sind die Dateien lesbar, dürfen aber nicht überschrieben werden) und 022 (das Gleiche für Verzeichnisse, mit gesetzem »ausführen«-Bit). Wenn neue Dateien ausschließlich für den Benutzer lesbar sein sollen, muß 177:077 verwendet werden. Sollen hochgeladene Dateien ausführbar sein, muß 022:022 verwendet werden (die Dateien werden für andere Benutzer lesbar sein) oder 077:077 (die Dateien dürfen nur vom Besitzer gelesen werden).

-u uid Verbietet Benutzern mit einer uid niedriger als der angegebenen sich einzuloggen (für gewöhnlich sind niedrige uids administrativen Benutzern zugeordnet. -u 100 ist erforderlich, um den Zugriff aller administrativen Benutzer auf vielen Linux Rechnern zu unterbinden, da dort 99 der letzte administrative Benutzer ist. Anonymous FTP wird auch dann zugelassen, wenn die uid des Benutzers ftp kleiner als die angegebene uid ist.
-u 1 unterbindet den Zugriff lediglich für das »root« Benutzerkonto. Der Standardwert ist, allen Benutzern Zugriff zu gewähren.
Vorsicht: Nicht bei allen Linux-Distributionen sind die administrativen Konten mit uids unter 100 angelegt.

-V ip address Erlaubt nicht-anonymen Zugriff ausschließlich auf den spezifizierten lokalen IP-Adressen. Alle anderen IP-Adressen erhalten ausschließlich anonymen Zugriff. Mit dieser Option kann man geroutetete IPs für den öffentlichen Zugang und eine lokale IP (z.B. 10.x.x.x) für administrative Zwecke verwenden. Man kann ebenfalls eine routbare, vertrauenswürdige IP (beispielsweise durch eine Firewall geschützt) verwenden und nur über diese IP kann sich ein nicht-anonymer Benutzer einloggen.

-w Aktiviert die Unterstützung des FXP Protokolls. Ausschließlich für nicht-anonyme Benutzer.

-W Aktiviert das FXP Protokoll für alle Benutzer. Vorsicht:FXP ist ein unsicheres Protokoll. Es sollte NIEMALS auf nicht vertrauenswürdigen Netzwerken eingesetzt werden.

-x Im normalen Modus können authentifizierte Benutzer Dateien, welche mit einem Punkt (».«) beginnen, lesen und schreiben. Anonymous Benutzer dürfen dies aus Sicherheitsgründen nicht (wie etwa Flags bei vergessenen .rhosts zu verändern). Wenn -x verwendet wird, können authentifizierte Benutzer die Punkt-Irgendwas-Dateien herunterladen, aber nicht überschreiben oder anlegen – selbst wenn sie die entsprechenden Rechte haben. So wird verhindert, dass Benutzer mit diesen Dateien Schaden anrichten.

-X Diese Option ist mit der vorangeganenen identisch (das Schreiben von »Punkt-Irgendwas-Dateien« ist verboten), zusätzlich dürfen Benutzer nicht mal Dateien und Verzeichnisse lesen, wenn deren Name mit einem Punkt (».«) beginnt.

-z Erlaubt anonymen Benutzern Dateien und Verzeichnisse zu lesen, welche mit einem Punkt (».«) beginnen.

-Z Aktiviert Sicherheitswächter um oft vorkommende Benutzerfehler auszuschließen (wie etwa chmod 0 auf die eigenen Daten anzuwenden).

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