26.
Oktober
2011
Tja, nichts hält ewig. Auch nicht Stiefel aus Bundeswehrbeständen. Zwar Depotware, aber die Weichmacher im Schaumstoff sind wohl irgendwann in den letzten 14 Jahren dann entflogen.
Daher haben meine gut eingelaufenen Treter eine neue Sohle benötigt. Zwei Fachgeschäfte hatten mir am Telefon zugesichert sie würden »jeden Stiefel neu besohlen lassen können«. Am Ende waren sie dann extrem erstaunt das ich nicht mit Lowa oder Meinl im Laden stand, sondern die alten aber bis auf die Sohle gut erhaltenen Bundeswehrstiefel auf den Tresen stellte.
»Ja also... Für die Stiefel können wir nichts anbieten... Aber wir haben gerade eine Sonderaktion und gewähren 10% auf neue Stiefel, schauen Sie mal hier...«
Gut, das Angebot war reichhaltig. Aber wieso sich für 200 Euro neue Stiefel kaufen wenn die alten Stiefel eigentlich nur eine neue Sohle brauchen? Abhilfe schaffte ein kleiner Laden in einer Nische. Versteckt gelegen wurde ich dann bei einem Geschäft für Schlüssel und Schuhreparaturen fündig. Der freundliche Italiener erklärte mir, dass es kein Problem sei und er könne mir für 47 Euro beide Stiefel neu besohlen. Das war letzte Woche.
Gestern Abend habe ich sie dann abgeholt. Gut sehen sie aus, fast wie neu. Mal von den kleineren Blessuren von Geröllfeldern und Flussdurchquerungen abgesehen.
Ein wenig ungewohnt ist es schon mit ihnen zu laufen. Die dämpfende Zwischenschicht war schon bequemer als »nur« eine dicke Gummisohle. Aber was hilft einem eine dämpfende Zwischenschicht wenn sie sich nach und nach auf dem Weg verteilt? Nicht viel.
Der Hersteller der Sohle ist übrigens nichts Unbekanntes. »Vibram«[1] stellt schon seit Jahren Sohlen für diverse Einsatzzwecke her. Mir ist die Marke vom Motorradfahren bekannt. Dort hatte jemand in einem Forum mal geschrieben, dass er seine teuren Stiefel mit nichts anderem mehr besohlen lassen will.
X_FISH